Adel Rootstein’s Ira Bezroukova von der Serie „Girl Thing“

Ira Bezroukova von Adel Rootstein, Foto „flickr“ Anette (Sammlerin)

Als ich im Januar 2017 beim googeln (ich glaube zum ersten Mal) auf dieses Bild stiess, verschlug es mir beinahe den Atem. Ich entdeckte dieses auf „flickr“, wo ich mich angemeldet hatte, um auch selber Aufnahmen hochzuladen. Als ich aber dieses Bild von meiner Sammlerkollegin Anette sah, wusste ich: ich MUSS um jeden Preis eine solche Schaufensterfigur aus der Serie „Girl Thing“ von Adel Rootstein namens Ira Bezroukova haben. Kurz darauf sah ich ein Inserat einer sitzenden Ira, dann kam eine stehende Ira hinzu und noch eine…. Seit wenigen Wochen nun besitze ich die vollständige Serie mit den Seriennummern AR 06 – AR 10.

Ira Bezroukova von Anette (flickr)

Etwas später entdeckte ich auf „flickr“ ein Portrait einer Ira mit Glasaugen. Sie wurde von der Firma „Dash-N-Dazzle“ in den USA komplett restauriert. Da habe ich mich dabei ertappt, dass ich den Mund vor Erstaunen kaum mehr zu brachte:

Ira Bezroukova von Adel Rootstein; restauriert und mit Glasaugen versehen von der Firma „Dash-N-Dazzle“ in den USA

Ira Bezroukova von Adel Rootstein; restauriert von Dash-N-Dazzle (flickr)

Eine wirklich sehr schön gestylte Ira (AR 10) habe ich vor wenigen Tagen auf der Homepage von James Doiron entdeckt, der sie im H&M New York (USA) fotografierte.

 

Ira Bezroukova in H&M New York, 2004 (Foto James Doiron, SmugMug.com)

Artikel „Stehvermögen“ in der SZ (Süddeutsche Zeitung) vom 05.09.2014

Artikel „Stehvermögen“ in der SZ (Süddeutsche Zeitung) vom 05.09.2014

SZ_Stehvermögen (Mannequins)_Bild 02.jpg

Bildlegende, siehe Link zum Artikel oben: „Kevin Arpino ist der Kreativdirektor bei Adel Rootstein, einer der bekanntesten Manufakturen für Schaufensterpuppen mit Sitz in London. Arpino ist so etwas wie der Stardesigner der Branche. Seine Puppen werden zu Ralph Lauren, Tom Ford oder Harvey Nichols in die Welt geschickt.“

Natürlich war ich selber etwas verblüfft, während sich in den Anfangsjahren von meiner Sammelleidenschaft meine Kenntnisse über Schaufensterpuppen allmählich vertieften, als ich erfuhr, dass die meisten Mannequins von der Edelmarke Adel Rootstein Kopien von echten Models sind – in Kunstharz gegossen. Inzwischen besitze ich mehrere dieser Schönen, welche einst über die berühmten Laufstege der Welt stakten, u.a. Yasmin le Bon, die sich liegend auf meiner Empore räkelt.

Blogbeitrag über Yasmin le Bon

„Ralph hat wieder Yasmin bestellt. Schmaler Kopf, klassische Gesichtszüge, perfekte Brüste. Erst Mitte zwanzig, aber schon ihr ganzes Leben lang im Geschäft. Mal soll sie nur dastehen, mal die Hände in die Hüfte stemmen. Meistens hat sie lange Haare, manchmal trägt sie große Ohrringe, immer ist sie leicht gebräunt, Nuance »Macoccino«.“ heisst es im oben verlinkten Artikel der SZ. Mit „Ralph“ ist Ralph Lauren gemeint, ein berühmter Modedesigner aus den USA.

„Ralph ist der amerikanische Designer Ralph Lauren, und wenn er Anfang September eine neue Boutique in New York eröffnet, hat dort eine ganze Armada von Carolines und Yasmins zu stehen. Aufwendige Haare, natürliche Augen, volles Make-up – sie sehen wirklich fast aus wie echte Models. »Sie sind nur ein bisschen weniger zickig«, sagt Kevin Arpino mit einem Grinsen. Arpino, Anfang sechzig, ist der Kreativdirektor von Adel Rootstein, einer der bekanntesten Manufakturen für Schaufensterpuppen. Arpino hat Hunderte von ihnen entworfen. Modelliert werden sie nach dem Vorbild echter Models, nach Twiggy aus den Sechzigern oder Pat Cleveland aus den Siebzigern – oder, wie »Yasmin«, nach Yasmin Le Bon, dem britischen Topmodel der Achtziger, das mit Simon Le Bon verheiratet ist, dem Sänger von Duran Duran. Anschließend werden die Kopien aus Fiberglas in die Welt verschickt. Wo sie dann sieben Tage pro Woche in den Schaufenstern stehen, rund um die Uhr, ohne mit der Wimper zu zucken.“ (siehe Link)

SZ_Stehvermögen (Mannequins)_Bild 01.jpg

Echt und Kopie: gleiche Pose, gleiches Kleid und identische Schuhe (Bild oben). Nur die Haut- und Haarfarben differieren und lassen den Schluss zu, dass es sich links um die Schaufensterpuppe handelt.

„Was gilt denn in der Branche derzeit als schön, was für Puppen sind gefragt? »Mehr Make-up, mehr Haare, mehr Pose«, sagt Kevin Arpino, der sich damit selbst nicht besser beschreiben könnte. Er trägt das ganze Jahr gut gebräunten Teint, Undercut-Frisur, schwarze enge Jeans. Mit seiner durchgerauchten Stimme sagt er: »Die guten Mädchen müssen sich wieder abheben von all den gesichtslosen Puppen da draußen.« Denn bis vor Kurzem waren vor allem die »Abstrakten« gefragt, wie sie in der Branche heißen: Schaufensterpuppen ohne Gesichtszüge, ohne Ohren, ohne Haare. Sie sollten nicht ablenken von der Kleidung, sich jedem Stil anpassen. Nicht durch Hautfarbe und Körperform zu sehr einen Typ Kunden ansprechen – und andere abschrecken. Außerdem sparte man sich die ewigen Streitfragen: Zähne oder keine Zähne? Stilisierte oder echte Haare? Brustwarzen sichtbar: ja/nein?“ 

SZ_Stehvermögen (Mannequins)_Bild 03.jpg

Reparatur und Headchange: drei sitzende Iras von Adel Rootstein werden erneuert, d.h. durch ein Make-Over wieder für ein Schaufenster aufgepeppt. Die zwei Figuren links tragen skulpturierte Haare, wonach keine Perücke mehr notwendig ist. Bei Sammlern sind solche nur sehr selten anzutreffen.

003.jpg

Von einigen Sammlern sind speziell frisierte Hartschalenperücken von Adel Rootstein sehr beliebt. Im Bild wird ein Torso einer Ulla bei Rootstein mit einer Kurzhaarperücke gestylt. Weitere Informationen über Ulla van Zeller im Link unten:

Blogbeitrag über „Ulla van Zeller“