Hindsgaul Mannequins, Serie „Young ones“ von 1988, mit den Nummern 8501-8504

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Flickr Serge O. Katalog Hindsgaul Young Ones

Wer die Entstehung der Hindsgaul-Serie „Young Ones“ in der Produktionsperiode aller übrigen, mit dem Begriff „Young“ beginnenden Serien vermutet, sucht in den Katalogen vergeblich. Sie wurde erst 1988, also zeitlich 7 Jahre nach „Young Look, Young Latin und Young Team“ hergestellt und ins Programm aufgenommen. Mit den Seriennummern 8501 – 8504 ist man auch versucht in der Tabelle auf der Fanseite in der ersten Rubrik „Damen“ zu suchen, ohne Erfolg. Die Figuren gelten als Teenager und sind demgemäss in der dritten Spalte rechts, bei 1988, aufgeführt.

Hindsgaul Fanseite, Serien History

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Mannequin Histiory Blog, Hindsgaul, Young Ones

Von den oben abgebildeten Figuren besitze ich die beiden komplett neu restaurierten Mannequins mit den Nummern 8501 und 8504, sowie die 8503 in einen einwandfreien Zustand.

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Window Mannequin, 22 Urban, LC5

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Viele Sammler beschränken sich auf Vintage-Schaufensterfiguren aus den 60er- bis zu den 90er-Jahren, wobei sie den Fokus auf die berühmtesten Manufakturen Rootstein und Hindsgaul, sowie New John Nissen legen. Diejenigen welche sich für Almax Mannequins, Jung-Figuren, oder Patina V aus den USA interessieren, sind eher in der Minderheit. Ist eine französische „Windows“ im Internet zum Kauf ausgeschrieben, dann wiegelt man ab. Einige Serien sind ebenfalls realistisch und werden neben Abstrakten und Eggheads im aktuellen Katalog angeboten. Die Window 22 Urban LC5 ist noch bei der Manufaktur in Frankreich erhältlich:

Window, 22 Urban, LC5

Window, Serie 22 Urban (realistic)

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Die Aura ist schon völlig anders und modern, aber einige Figuren sind wirklich schön. Ich entschied mich die LC5 zu kaufen, meine erste „Window“, weil mich interessierte, wie ich sie stylen könnte, denn sie ist definitiv kein Haute-Couture Modell und merklich kleiner, als eine Rootstein, mit teilweise über 180 cm Grösse. Die LC5 ist „nur“ 172 cm gross und trägt XS/S. Sie ist ein jugendlicher, sportlicher Typ, weshalb ich ihr ein enges T-Shirt in einem knalligen Orange verpasste, was sehre gut und kontrastiert zur Haut passt, die sonnengebräunt aussieht. Das Profil ist hammerschön, die Lippen wunderbar modelliert. Beim genaueren Hinsehen entdeckt man sogar die kleinen Sommersprossen im Gesicht (s. oben).

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Die Window 22 Urban LC5 eignet sich gut für die Präsentation von sportlicher Kleidung für junge Leute, oder für Lingerie.

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Die drei Grazien. Rootstein’s Liz, Joanna und Sliwka aus der Serie „Walk & Talk“, T7-T12

 

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Zur gesamten Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ von Adel Rootstein gehören sechs Figuren in zwei Dreiergruppen mit den Nummern T7-T9 und T10-T12. Die Mannequins schauen einander nicht nur an, sondern halten und umarmen sich gegenseitig, während sie miteinander gehen und offensichtlich miteinander plaudern (Walk & Talk). Die zwei Gruppen für sich gesehen, erinnern mich ein wenig an die griechischen Chariten, bzw. an die drei Grazien in der altrömischen Mythologie. Schönheit, Anmut und Festesfreude sollen sie den Göttern und den Menschen gebracht haben. Sie waren Untergöttinnen von Hermes, Apollon und Aphrodite und waren Töchter des Zeus  Euphrosyne, Thalia und Aglaia, was soviel wie „Die  Frohsinnige, die Blühende und die Strahlende“ bedeutet. Das Bild der drei Grazien von Raffael ist weltberühmt.

Die drei Grazien (Chariten) – Wikipedia

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Die Schaufensterpuppe von Adel Rootstein, aus der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk, mit der Nummer T9 ist Liz und kann auch alleine ohne die anderen aufgestellt werden….:

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Flickr, Jeanette, Rootstein, Liz T9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die liegende Maddy von Adel Rootstein mit der Seriennummer T2 aus der Serie „Leisure Pleasure“

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Sie verrät sich selber, durch eine der aussergewöhnlichsten Gesten, die ein Mannequin von Adel Rootstein je eingenommen hat. Ich könnte die Maddy mit der Nummer T2 aus der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ sofort erkennen, selbst wenn sie von einen Tuch, oder von einem Kleid fast vollständig verhüllt wäre, wie auf einem Foto im Buch „Theater im Schaufenster“. Sie liegt dort in einem Bett, zugedeckt von einem Laken (Bild oben). Natürlich hilft das Spiegelbild an der Decke sie zu identifizieren, in dem auch ihr Gesicht und etwas mehr von ihrem Oberkörper zu sehen ist.

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Auf dem Foto im Originalprospekt (Bild oben) räkelt sie sich im Bikini in der Sonne an einem Swimming-Pool. Ein Freizeitvergnügen (Leisure Pleasure) liesse sich wohl kaum treffender darstellen. Vollkommen entspannt scheint Maddy in sonnenanbetender Pose das Leben zu geniessen, das kalte Getränk griffbereit. Wer würde nicht gleich sofort mit ihr tauschen wollen! Sliwka mit der Nummer T3 aus der selben Serie, scheint es rechts neben ihr genauso zu ergehen. Links im Hintergrund am weissen Tisch sitzt Louise T1, mit übereinandergeschlagenen Beinen und wartet… auf ein Date?

Flickr, Chase Connery, Maddy T2

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Flickr, Mannequins Style

Das Foto oben von Erdal, eines mir bekannten Sammlers in Deutschland, ist wirklich sehr schön und zeigt eine restaurierte, makellose Maddy T2 im Chamoisfarbton. Was aber Kollege Massimo mit den Aufnahmen von Maddy hingezaubert hat, entzündete in mir das Feuer, welche alle Fotografen beflügeln, wenn ihre Ideen und Fantasien gerade „galoppieren“…. Bravo, Bravissimo Massimo!

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Flick, Massimo, Rootstein Maddy T2

Auch Zsolt Poka, ein Sammler, hat eine wunderschöne Interpretation von der Maddy T2 publiziert:

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Flickr, Zsolt Poka, Rootstein Maddy T2

Bild unten von Chase Connery (flickr)

maddy1 | Chase Connery | Flickr

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Während die drei ersten Aufnahmen von Massimo weiter oben einen sakralen Touch besitzen, selbst wenn die Figuren fast nackt sind, haben sie etwas andächtiges an sich. Die Interpretationen in den nachfolgenden Fotos oben sind extrovertierter.

Flick, Pictosh, Rootstein, Maddy smoking

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Maddy T2 beim Fischen: sehr witzige Variante von 1976.

Blog Mannequin history, 1976, Part 1

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Katalogseiten der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ von Adel Rootstein.

Flick, Chase Connery, Leasure Pleasure Katalogseiten

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Meine Rootstein Maddy T2 war bei meiner Vorbesitzerin vermutlich in Räumen, welche sehr hohen Temperatur-und Luftfeuchtigkeitsschwankungen unterworfen waren. Dies führt bei den Mannequins (speziell bei älteren Rootstein) zu Haarrissen in den Farben. Sie benötigt also dringend ein komplett neues Make-Up und allenfalls eine völlig neue Körperkolorierung.

Die Young Team Serie von Hindsgaul: Mannequin 8543

 

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Im Jahre 1981 lancierte Hindsgaul die drei Serien Young Look, Young Latin und Young Team. Letztgenannte Serie sollte eine Alternative zu Young Look (bzw. Young bei den jungen Männern) und Twenty 2 bilden. Auf der oben abgebildeten Katalogseite steht rechts neben dem Jungen die sehr schöne Young Team 8543, mit dem 272-Kopf. Vor einigen Jahren erwarb ich in Deutschland ein Young Team Mannequin. Der Torso ist von der Young Team 8543, die Beine von einer 8544, ein Arm ist von einer 8544, der andere vermutlich original 8543.

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Wie schon mehrmals in diesem Blog erwähnt (s. Thema Young Look), waren damals die einzelnen Teile untereinander kompatibel und konnten je nach Belieben ausgetauscht werden.

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Hindsgaul Fanseite, Liste

Meine zweite 8543:

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Meine Almax Schaufensterfigur im Glückskäferchen-Kostüm

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Einige der Sammlerinnen und Sammler von Schaufensterpuppen bekommen gleich eine Gänsehaut, wenn man das Wort „Almax“ in den Mund nimmt und man nota bene vom Hersteller der bekanntesten Mannequins aus Italien spricht. Zu Unrecht, wie ich meine, herrscht allgemein eine gewisse Abneigung dieser Figuren gegenüber, es sei denn, die Sammler stammen aus dem Land, in welchem die in Frankreich geschützte Bezeichnung „Haute Couture“ schlicht „Alta Moda“ genannt wird. Die italienischen Designer, sind nicht minder berühmt, als jene in Paris. Mailand und Rom gelten geradezu als Mekka für die kreativsten Künstler im Schneiderhandwerk. Giorgio Armani, Gianni Versage, Laura Biagiotti. Wer kennt sie nicht, die klangvollen Namen dieser Designer, welche Damen und Herren in den edelsten Zwirn hüllten. Die am weitesten verbreitete Mannequin-Marke in den späten 70er und 80er-Jahre in Italien war die „Almax“. Während Adel Rootstein in England und Hindsgaul in Dänemark bereits äusserst naturalistische Figuren auf den Markt brachten, wirkten die von „Almax“ noch ziemlich puppenhaft und etwas stiefmütterlich. Die Gesten jener aus den frühen Serien wirken verkrampft, die Proportionen waren nicht lebensecht, um nicht zu sagen etwas utopisch. Auch die technischen Aspekte waren nicht ausgereift, was sich nun rd. 40 Jahre später zeigt: ich habe einige Vintage-Puppen von „Almax“, deren Bolzen bei der Bajonettverbindung zwischen dem Torso und den Beinen rostig geworden ist, auch wenn das Mannequin nicht besonders hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt war. Zudem ist in den Handgelenken ein eingearbeitetes Stück PVC, welches den Metallgewindebolzen im Innern umschliesst. Es ist von so schlechter Qualität, dass es mit der Zeit an Festigkeit verliert und wie alter Zwieback in zum Teil winzigen Stücken herausbröckelt. Serien aus jüngerer Zeit wurden massiv nachgebessert. Dennoch gibt es einzelne Figuren, wie z.B. die „Gabriella“, die ich superschön finde. Ich werde in einem separaten Beitrag auf sie zurückkommen. Die hier abgebildete „Almax“ war eine meiner ersten Figuren in meiner Sammlung und als diese grösser wurde, erhöhten sich parallel dazu unweigerlich meine Ansprüche. Daraufhin wollte ich mich von einer meiner ersten „Almax“ wieder trennen, was mir schon etwas schwer fiel. Bei der Firma Bolli in Winterthur konnte ich sie gegen eine lachende Figur tauschen, die mir eindeutig besser gefiel. Die Vintage-„Almax“ war schwer einzukleiden und mir gingen nach einigen erfolglosen Versuchen die Ideen aus, was mir praktisch nie passiert. Knapp zwei Jahre später schlenderte ich die Steinberggasse hinunter, vorbei an den Schaufenstern der Firma Bolli. Die „Almax“ verbracht ihre bisherige Zeit im Innern des Geschäfts. Umso mehr freute ich mich, sie nun im Schaufenster zu entdecken, zwar immer noch bocksteif und etwas unnatürlich verkrampft wirkend, aber in einem sehr gelungenen Outfit: ein knallrotes Minnie-Maus-Kleid mit schwarzen Punkten darauf. Das Kostüm sollte einen Glücks-Marienkäfer darstellen, mit dem Hinweis auf viele Utensilien für die Fastnacht, die dort angeboten werden.

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Mein Almax-Mannquin stand nach meinem Tausch als Marienkäferchen im Schaufenster der Firma Bolli in Winterthur

 

 

 

 

Jan Strimple, ein Supermodell der 80er-Jahre: Adel Rootsteins Mannequin „Classics No. V1“

 

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Als Cleopatra eingekleidet, wurde das amerikanische Supermodell der 80er- und 90er-Jahre Jan Strimple von vier muskulösen Männern auf einer Sänfte über den Catwalk getragen. Stolz und gebieterisch trägt sie die Krone, wie einst die altägyptische Königin, welche als Geliebte Cäsars der wohl berühmteste, weibliche Pharao der Welt bleibt.

Oh so Cynthia, 06.01.14, Artikel über Jan Strimple

Das 1,80 Meter grosse Modell stand bereits mit 13 Jahren das erste Mal vor der Kamera. Die Online-Zeitschrift OSC schreibt, wenn sie einen Raum betrete, dann ziehe sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich, stehle allen die Show: „A catwalking encyclopedia of fashion knowledge and, by simply entering the room, a divine scene-stealer.“ Ob man für sie einen Kosenamen („Nickname“) habe, fragte der Journalist weiter. Sie antwortete: „Sarah Blacketer von der Kim Dawson Agentur nannte mich ‚The Walk Whisperer‘.“ Es gibt offenbar nicht nur einen „Pferde-Flüsterer“.

„Die Kronjuwelen von Dallas“ wird Jan Strimple auch genannt und Modellagent Kim Dawson sagte in einem Interview, sie sei das professionellste Model, das er kenne.

Blog: Alan Mercer’s Profile – Jan Strimple

Alan Mercer stellt in seinem Interview mit Jan Strimple fest: „Nach Ihrem Abbild wurde auch ein Mannequin angefertigt.“ Sie antwortete: „Yes, that is one of my biggest honors from the Rootstein Company out of London. That was truly amazing. I have the original bust that the sculpter, John Taylor made.“

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Der Bildhauer von Adel Rootstein, John Taylor, nimmt Mass an Jan Strimple, um von ihr drei Schaufensterpuppen anzufertigen. Sie wurden in die Serie „For Places and Spaces“ integriert und bekamen die Seriennummern V1 – V3. Inzwischen ist nur noch die V1 im aktuellen Rootstein-Katalog aufgeführt, neu auch in einer zusammengefassten Serie mit dem Titel „Classics“ und ohne Jan’s Namen.

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Rootstein, Jan Strimple

Adel Rootstein Webseite, Classics V1, Jan Strimple

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Das Mannequin V3 (Bild oben) finde ich vom Sammler Danny Letton sehr schön gestylt und interpretiert. Die auf dem Rücken liegende Jan Strimple (V2) bekam vom Sammler James in England ein spezielles Outfit (Bild unten).

Flickr, Danny Letton, Mannequin Jan Strimple, Adel Rootstein V3

Flickr, James, Mannequin Jan Strimple, Adel Rootstein V2

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Jan Strimple, auf dem Bauch liegend (V1) im Adel Rootstein Showroom in Ney York (Bild oben).

Flickr, Diane Worland, Mannequin Jan Strimple, Rootstein V1

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Meine Jan Strimple V1 kaufte ich wie oben abgebildet. Leider fand der Verkäufer die Arme nicht mehr. Wer also ein Paar Arme für sie hat, kann sich bei mir melden. I am looking forward to get some arms for my mannequin Jan Strimple V1.

Vor 28 Jahren, am 30.05.1990, titelte die berühmte Zeitung „Chicogo Tribune“ in einem Artikel über Rootstein-Schaufensterfiguren: „How To Own The Supermodel Of Your Choice For Only $845“ (Wie kommen Sie in den Besitz des Supermodels Ihrer Wahl).

Artikel in Chicago Tribune vom 30.06.1990

Der Autor Michael Kilian schwärmt von den Adel Rootstein-Mannequins: “ I`m talking about the finest mannequins in the world.“ Er ist aber vor allem von Jan Strimple sehr begeistert; welche der drei Figuren ihn so faszinierte verrät er nicht. Vielleicht alle drei. Jan sei (Zitat) „Der Rolls Royce unter den Mannequins“ schreibt er voller Bewunderung. Sie wurde 1986 erstmals produziert.

Hier möchte ich nun noch ein paar eindrückliche und schöne Bilder der echten Jan Strimple zeigen:

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Haute Couture von Pierre Cardin, getragen von Jan Strimple (Foto oben)

VOGUE (Bild oben)

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Pinterest

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Bei der oben abgebildeten Schaufensterpuppe ist nun das Gesicht völlig anders gestaltet. Die Haltung mit den aufgestützten Armen und den gekreuzten Beinen ist mit jener der V1 identisch. Sogar die Grübchen beidseits der Wirbelsäule, oberhalb des Gesässes sind vorhanden, was bei Mannequins sehr selten ist. Es ist eine moderne, asiatische Kopie der Rootstein Figur Classic V1, Jan Strimple, mit einem anderen Gesichtsausdruck. Sie heisst Lala 8 und der Verkäufer „Mannequin Madness“ in den USA wirbt mit dem Hinweis, dass sie für den Strand am Meer, oder für alle anderen Arten von Spass bereit sei. „LaLa 8 is ready for the beach or any other type of fun, casual activity.“

lala-8-mannequin-madness-01-e1521920827720.jpg Wollen wir doch hoffen; haben doch Sammler in der Regel keine einzige „langweilige“ Schaufensterfigur…., die tagelang nur tatenlos herumliegt und nicht einmal ein Buch liest….;-) Die rothaarige Perücke gefällt mir gut an ihr….

Mannequin Madness, LaLa8 (NoName Produkt)

 

 

 

 

 

 

Mannequin aus der Manufaktur New John Nissen / Schläppi, Serie „Chic“ – Die liegende Sarah BG17

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„Oh lala, très chic, mon dieu!“ mag man damals begeistert ausgerufen haben, wenn man in den Schaufenstern die Haute Couture berühmter Stardesigner bestaunte, Kreationen mit dem Anspruch gehobener Schneiderkunst, welche eher für die reiche und vornehme Gesellschaft bestimmt war. Die Serie von der Schaufensterpuppenmanufaktur New John Nissen „Chic“ sollte dieser Eleganz noch deutlicher Ausdruck verleihen. Von der ganzen Serie hatte ich das Glück, die liegende Sarah BG17 zu erwerben, die sehr selten ist.

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New John Nissen Katalog der Serie „Chic“ (history of mannequindisplay)

Vor rd. sieben Jahren sah ich sie in Zürich in einem Shop am Boden liegen. innerhalb der nachfolgenden Zeitspanne fuhr ich immer wieder hin und wollte sie erwerben, was mir erst vor einigen Monaten gelang, als sie aus Platzmangel auf dem Dachboden landete.

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Ungewöhnliche Perspektive, bei der man erkennen kann, wie der linke Arm modelliert ist, der im Katalog hinter dem Körper ganz verschwindet.

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Sexy Lady in exklusiver, schwarzer Moncler Daunenjacke.

 

 

 

Inserat im Internet: „Schaufensterpuppe weiblich sucht…..“ Käufer. Ein Mannequin von der Firma Arthema mit Kappe und Schal…(Vertrieb „Mitnacht“)

Hinweis: Der ursprüngliche Text von 2018 wurde dem gegenwärtigen Stand des Wissens vom Autor angepasst und am 27.11.2022 entsprechend geändert:

Falls auf der Schaufensterpuppe ein Label der Herstellerfirma zu finden ist, das sich am Po, am Kopf, auf der Innenseite der Schulterverbindung, oder sonst wo befinden kann, sollte die Identifikation eines Mannequins nicht wirklich schwer sein. Seit es dieses Blog „Faszination Mannequins“ gibt, lassen sich auch viele Informationen hier finden; umso wichtiger ist es, dass sie möglichst korrekt zur Verfügung stehen. Da es aber auch für Profis manchmal schwierig ist, die zutreffenden Angaben zu ermitteln, weil das Mannequin selber keine Hinweise liefert und lediglich spärlich, bzw. gar keine Auskünfte im weltweiten Internet erhältlich sind, muss immer wieder weiter recherchiert und geforscht werden. Manchmal – wie in diesem Fall – hilft eine Sammlerin, oder ein Sammler, die / der spezifisch zu einer Marke oder zu einer Figur mehr weiss. Da bin ich sehr dankbar um ernstzunehmende Zuschriften.

So handelt es sich bei der hier gezeigten Schaufensterpuppe nur bedingt um ein Mitnacht-Mannequin (MM-Label). Mitnacht war angeblich nur die Gesellschaft für den Vertrieb von „Arthema“-Produkte. Dadurch wird mir auch klar, weshalb die Kupplungstechnik an den Schultern und die Einsteckhülse für den Fussdorn bei Mitnacht und Arthema gleich sind, sowie die gesamte Verarbeitung auf dem Prinzip der Spritzgusstechnik. Arthema ist der italienische Hersteller und die Firma Mitnacht der Vertrieb in Deutschland. Danke Francisco Javier für diese hilfreiche Information. Mir wurde von der Verkäuferin damals gesagt, als ich von Arthema die erste Figur (Bild weiter unten mit Krönchen) kaufte, es handle sich um eine Mitnacht. In Inseraten auf ebay habe ich Firmenbezeichnungen  gesehen, über die ich schon etwas schmunzeln musste : „Schaufensterpuppe von der Firma ‚Mitternacht‘ (statt ‚Mitnacht‘)“. An anderer Stelle: „Midnight“ als unkorrekte Übersetzung ins Englische von „Mitnacht“, bzw. korrekterweise auf Deutsch „Mitternacht“ bedeutend, wenn die Vertriebsfirma denn so hiesse. Tut sie aber nicht. Aufklärung ist hier offenbar notwendig (stand 27.11.2022).

Im Inserat (siehe folgende Bilder) stand: „Schaufensterpuppe weiblich sucht…“  natürlich einen neuen Besitzer, bzw. einen Abnehmer…. Natürlich kennen Laien weder die Marke, noch die Serie von Mannequins, was zuweilen auch für Profis bei der Identifikation eine Herausforderung ist, umso mehr keine Angaben im Internet, oder auf dem Objekt vorhanden sind. Werden die Schaufensterpuppen mit Hut, Sonnenbrille und Kleider (wie auf dem ersten Foto unten) unkenntlich gemacht, ist es auch für arrivierte Sammler äusserst schwierig zu beurteilen, aus welcher Manufaktur die Figur stammt.

Mir blieben am Anfang nur Nase, Mund, Ohren, Unterarme, Hände, Knie und Füsse für eine erste Einschätzung, bei einem eher unscharfen Handybild, das einzeln auf der Verkaufsplattform publiziert wurde. Ich konnte bereits einmal eine billige Asia-Puppe ausschliessen, da die Ohren doch zu detailliert geformt sind. Ein solcher Mund kommt bei keiner Rootstein-Figur vor; das konnte ich ebenfalls ausschliessen. Ich schloss New John Nissen aus (zu kantiges Gesicht) und Almax auch (untypische Handhaltung links, wenn auch die geballte, rechte Hand auch ähnlich vorkommt). Ich wollte es genauer wissen und so schrieb ich den Verkäufer an, ob er mir per Mail mehr Bilder schicken könne, möglichst von der zerlegten, nackten Figur. Das tat er.

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Oben: das erste und einzige Bild im Inserat „Schaufensterpuppe weiblich sucht…“ war noch nicht sehr aufschlussreich, um welche Figur es sich dabei handelt (Hersteller, Serienamen). Auf meine Bitte hin, schickte der Verkäufer mir zwei Bilder der zerlegten Figur, sowie des Kopfes, was mir sofort mehr Aufschluss gab. Knie, Beinverbindung, Schulterkupplungen, Gesichtsphysiognomie und vor allem die Augen deuteten auf eine von Mitnacht vertriebene Arthema hin, was sich dann bei der Abholung bestätigte.

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Im Vergleich mit der Arthema zuhause, welche ich bereits besass und die die Vorbesitzerin als „Mitnacht“ verkaufte war frappant (Foto unten). Diese ist im Farbton nur heller und deutlicher geschminkt.

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Das neue „Schwesterchen“ meiner schönen Prinzessin von „Arthema“ hat eine andere Stellung der Arme und ist in einem dunkleren Teint (im Bild unten links) koloriert.

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Liebe Verkäufer von Mannequins, liebe Inserentinnen und Inserenten: ich nehme an, ihr würdet ja auch nicht euer Auto unter einer Abdeckplane, oder unter einer überdimensionierten, blauen Pudelmütze fotografieren und das Bild so in das Inserat stellen…. Es ist auch nicht unbedingt notwendig euer Auto, wie auf dem Foto unten gezeigt, vollständig zu demontieren, um es zu inserieren.

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Quelle: Zürich Versicherungen, Werbung 2014 https://twitter.com/zurich_de/status/459265561487101952

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Zur einwandfreien Identifikation reicht es, wenn die Schaufensterfigur im Inserat nackt abgebildet wird und man auf einem Bild die Kupplung der Schulter und andere Details zweifelsfrei erkennen kann.

Schaufensterfiguren made in Germany: Mitnacht KG Mannequins München (D)

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Nicht nur die Dänen (Hindsgaul) und die Briten (Adel Rootstein) vermochten schöne Mannequins herzustellen, sondern auch die Deutschen. Neben den Firmen Moch und Jung, gab es die Schaufensterpuppenmanufaktur „Mitnacht“. Auch wenn viele Sammler die Nase rümpfen, wenn sie „Mitnacht“ hören: ich finde sie wunderschön (Bild oben) und stylte sie zu einer Prinzessin um, selbstverständlich inkl. dem obligaten Diadem. Dieses blaue Cocktail-Kleid passt sehr gut und gibt ihr einen royalen Look. Das Gesicht mit den grossen Augen, finde ich fantastisch.

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So selten diese Figuren sind; manchmal findet man im Internet Inserate mit folgenden Titelvarianten: „Mitternacht“ und sogar die englische Übersetzung „Midnight“. Der Name „Mitnacht“ ist korrekt. Die anderen beiden Bezeichnungen nicht.

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Diesen Prospekt von Mitnacht KG Mannequins aus dem Jahre 1976 gab es offenbar noch in Farbe.

Mitnacht Mannequins Prospekt von 1976

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Die Initialen „MM“ sind typisch für das Logo der Firma „Mitnacht KG Mannequins“. Hier in einer fantasievollen Form.