Sie standen etwas einsam und verlassen in der Ecke eines leergeräumten Schaufensters, fernab vom Rummel der Grossstadt, auf dem Lande, an der Hauptstrasse eines Dorfes im Emmental. Das Internet zollt Tribut; das Bekleidungsgeschäft muss verkleinern und die etwas abgelegene Filiale aufgeben. Als ich letzte Woche auf dem Weg zu einer Abholung an den drei nackten Damen hinter Glas vorbei fuhr, traute ich meinen Augen kaum: da sass doch tatsächlich die unverwechselbare 6714 von Hindsgaul, aus der Serie Options & Assets. Diese Figur war schon länger auf meiner Wunschliste, seit ich sie beim Sammler „Preusse“ gesehen hatte. Nahebei standen noch zwei weitere Figuren mit den Nummern 6707 und 6708 aus der selben Serie. Selbstverständlich interessierten diese mich auch, obwohl ja zu diesem Zeitpunkt eine 6708 von mir in Deutschland von Jeanette bereits bestellt und bezahlt war. Der Geschäftsinhaber und ich wurden nach einer Weile harter Verhandlungen um den Preis uns einig und so gehören die drei Hübschen seit nunmehr drei Tagen zu meiner Sammlung. Lange war mir nicht klar, ob sie 51-er Köpfe mit dem Namen „Ninna“ tragen, weil die Züge um das Kinn und die Mundwinkel etwas weicher und feiner schienen, als bei denen, die ich kannte. Es sind „Ninna“-Köpfe.
Beim Kauf von Hindsgaul Schaufensterfiguren geht man die übliche Checkliste durch:
sitzen die Arme und Hände an ihren Verbindungen satt und bündig, das heisst mit minimalem Abstand fest verankert, aber doch gut beweglich in den Kupplungen.
lassen sich die Beinhälften gut voneinander trennen. Beim Zusammenbau müssen sie wieder mit einem „Klick“ einrasten und das Plastikprofil in der T-Schiene darf nicht gebrochen sein. Bei der 6708 war es gebrochen und der Besitzer hatte noch ein Ersatzteil parat, das ich mit ein paar Handgriffen auswechselte.
Gebrauchsspuren überprüfen, vor allem an den später gut sichtbaren Stellen, die nicht von Kleidern bedeckt sind. Haarrisse im Lack, Löcher, Kerben und Risse sind preismindernd.
im Notfall mit dem Katalog abgleichen (wenn man es nicht auswendig weiss), ob alle Teile original sind. Bei dieser Hindsgaulserie ist die Metallabschlussplatte der Beinverbindung, sowie die Manchette armseitig der Schulterkupplung mit einer vierstelligen Seriennummer gestempelt. Zudem gibt eine Plakette hinten auf der unteren Seite des Torsos den Hersteller, die Seriennummer und die Kopfnummer preis. In diesem Fall (siehe Foto oben) habe ich kurz vor der Abholung bemerkt, dass der linke Arm vertauscht war. Derjenige von der rechten Figur gehört jener links.
Nun sind die Mädels bei mir zuhause und bekamen gestern ihr erstes Outfit, inklusive Original-Hindsgaul Perücke (Kurzhaar).
Beim genaueren Hinschauen erkennt man sofort, dass die Hindsgaul-Seriennummern keiner nachvollziehbaren Logik folgen. Die Mannequin-Serie Revel von 1985 weist zum Beispiel die Nummern 5001 bis 5023 bei den Frauen und 501 bis 523 bei den Männern auf, während 1982 eine La Femme-Serie herauskam, die 22 Figuren von 8801 bis 8822 umfasst. So beginnen die Nummern 8501 bis 8504 im Jahre 1988 mit der Serie „Young ones“, welche im Jahr 2002 mit den Nummer 8508 und 8509, sowie im Jahr 1997 mit 8510 bis 8514 ihre Fortsetzung finden. Seit 1981 sind die Nummern 8541 bis 8544 für die Serie „Young Team“ vergeben. Mit den Nummern 8510 bis 8514 sind die weiblichen Figuren aus der Serie Girlzone / Boyzone gestempelt, die manchmal von Sammlern mit anderen Bezeichnungen genannt sind. Meines Wissens gibt es keine „Teen Zone“-Serie und auch keine mit dem Namen „Next Zone“.
Wer die Entstehung der Hindsgaul-Serie „Young Ones“ in der Produktionsperiode aller übrigen, mit dem Begriff „Young“ beginnenden Serien vermutet, sucht in den Katalogen vergeblich. Sie wurde erst 1988, also zeitlich 7 Jahre nach „Young Look, Young Latin und Young Team“ hergestellt und ins Programm aufgenommen. Mit den Seriennummern 8501 – 8504 ist man auch versucht in der Tabelle auf der Fanseite in der ersten Rubrik „Damen“ zu suchen, ohne Erfolg. Die Figuren gelten als Teenager und sind demgemäss in der dritten Spalte rechts, bei 1988, aufgeführt.
Von den oben abgebildeten Figuren besitze ich die beiden komplett neu restaurierten Mannequins mit den Nummern 8501 und 8504, sowie die 8503 in einen einwandfreien Zustand.
Im Jahre 1981 lancierte Hindsgaul die drei Serien Young Look, Young Latin und Young Team. Letztgenannte Serie sollte eine Alternative zu Young Look (bzw. Young bei den jungen Männern) und Twenty 2 bilden. Auf der oben abgebildeten Katalogseite steht rechts neben dem Jungen die sehr schöne Young Team 8543, mit dem 272-Kopf. Vor einigen Jahren erwarb ich in Deutschland ein Young Team Mannequin. Der Torso ist von der Young Team 8543, die Beine von einer 8544, ein Arm ist von einer 8544, der andere vermutlich original 8543.
Wie schon mehrmals in diesem Blog erwähnt (s. Thema Young Look), waren damals die einzelnen Teile untereinander kompatibel und konnten je nach Belieben ausgetauscht werden.
Auch meine Hindsgaul „Young look“ Nr. 8419 hat beide Arme falsch. Das wusste ich, als ich das Mannequin auf eBay kaufte. Beim Versand wurde aber das linke Bein ziemlich stark verletzt, weil die Verkäuferin nur lose Zeitungsknäuel zwischen die Teile stopfte, in der irrigen Annahme, dies schützen genügend. Die Metallplatte auf der Seite des Torsos bei der Schulterkupplung, lag neben dem Unterschenkel, in den sie mehrere tiefe Kerben hinein schlug. Das sind nicht die einzigen Schäden, die während dem Transport mit DHL und durch die völlig dilettantische Verpackungsweise der Verkäuferin entstanden. Auf dem Bild oben sind die relativ tiefen Kerben zu sehen…… Ärgerlich! Eine dünnwandige Asia-Schaufensterfigur hätte es in Stücke zerrissen. Zum Glück sind die alten Hindsgaul, Rootstein und vor allem Almax stabil gebaut. Dennoch muss man sie sehr gut verpacken und generell vorsichtig behandeln (Verpackungsanleitung demnächst auf diesem Blog!)
Sie hat ein sehr schönes Gesicht……
….und ein süsses Profil….!
Titelseite des Originalkatalogs der Serie „Young look“. Links mit den gelben Hosen ist die Nr. 8419 und rechts mit den gekreuzten Beinen und dem gelben Hut befindet sich die Nr. 8406.
Eigentlich war dieses Mannequin gar nicht zum Verkauf ausgeschrieben. Im Inserat, auf einer Internetplattform, entdeckte ich eine andere Schaufensterpuppe, für die ich mich interessierte und sich die Abholung lohnte, denn man kalkuliert ja immer auch Spesen. Ich fand, die Sache sei es wert, rd. 40 Minuten Autofahrt auf mich zu nehmen. Kurz nach der Ankunft sagte das Verkäufer-Ehepaar so ganz beiläufig, sie hätten noch eine zweite, die ich mir einmal ansehen und wenn ich wolle kaufen könne. Es ging einen Moment, bis der nette Herr mit ihr vom Dachboden zurückkehrte, wo sie jahrelang vermutlich in der Dunkelheit und ohne einen einzigen Lichtstrahl gestanden haben musste. Als er sie im Flur aufstellte, in den von draussen die Sonne herein schien, war ich über ihre weisse Kolorierung sehr erstaunt, denn anhand des Gesichtes und der Statur hatte ich sofort die Vermutung, eine „Young look“ stehe vor mir. Doch alle Figuren aus dieser Serie, welche ich inzwischen ganz gut zu kennen glaubte, waren eher bräunlich. Ein Blick zum Gesäss bestätigte hingegen gleich meinen Verdacht. Sie trug die Originalplakette, Hindsgaul Nr. 8412. Sodann war sie zweifelsfrei eine „Young look“ von 1981. Natürlich war ich sofort von diesen wunderschönen, anthrazitfarbenen, grossen Kullerauen hingerissen. Auch diese knallroten Lippen auf diesem fast weissen Teint, mit einem Hauch von Rouge an der Wange, traf mich wie ein Blitz; und wenige Minuten später war sie ebenfalls ein Teil meiner Sammlung. Ihre beiden Arme sind nicht original, passen aber, weil in dieser Zeit die Armverbindungen einheitlich und so untereinander kompatibel waren. So trägt der rechte Arm den kaum leserlichen Stempel Nr. 8796, der ursprünglich einmal einer Figur aus der Serie „Charelle“ von 1983 gehört haben muss und der linke Arm ist mit der Nr. 8809 versehen. Dieser wurde offenbar einer „La Femme“ weggenommen (s. Bild weiter unten).
Im Gegensatz zur Farbe „C“, einem sonnengebräunten Hautton, welcher inzwischen den Namen „California“ trägt, ist nach meinem aktuellen Wissen die bleiche Farbe der 8412, mit den Buchstaben „N“ und „NR“, nicht mehr verfügbar und angewandt. Heute heisst sie „NN“, bzw. „Scandinavia“.
Der linke Arm Nr. 8809 ist dem Originalarm Nr. 8412 sehr ähnlich.
Ohne Frage: mein Hindsgaul-Mannequin Nr. 8407 aus der Serie „Young look“ hat eine Restauration nötig. Ich kaufte sie trotz dem grossen Loch in der Brust und trotz vieler Lackschäden. Es ist die eigenartigste Figur aus dieser Serie und wenn das Make-Up nicht perfekt ist, sieht sie mit ihrem Grinsen eher komisch, als wirklich schön aus.
So war die selbe Figur einmal auf eBay in einem Inserat zu sehen……..
….. und so entdeckte ich sie auf flickr: von Serge O wurde sie frisch restauriert, perfekt geschminkt, mit enorm ausdrucksstarken Augen versehen. Meine 8407 hat also Potential eines Tages nach einem Make-over ein „schöner Schwan“ zu werden. So bleibt sie auch der Nachwelt als besondere Figur erhalten.
Man sieht meiner neuen „Young look“-Schaufensterfigur Nr. 8413 von Hindsgaul an, dass der Vorbesitzer ihr über Jahrzehnte Sorge getragen hat. Sie wurde ab 1981 in Dänemark angefertigt und gehört zu den schönsten Serien dieser Manufaktur. Bei meiner Nr. 8413 ist das Make-Up original, sowie die Arme und die rechte Hand, was in Bezug auf die Vollständigkeit sehr selten ist. Die linke Hand stammt von einer anderen Figur, werde ich bei Gelegenheit tauschen.
Zur Zeit gibt es von der Schaufensterpuppe Hindsgaul „Young look“ Nr. 8423 nur zwei im gesamten Internet vorkommende Figuren. Auf dem einen Bild im Originalkatalog lächelt die Figur verschmitzt vor sich hin, was offenbar durch ein Make-over beim Mannequin, das schon längere Zeit in eBay inseriert ist, durch diese Restauration und dem Make-up verloren ging.
Wie bereits in einem meiner Artikel erklärt, gehört diese Figur auch zu einer Hindsgaul-Serie, bei der die Arme unter den Figuren der gesamten Modellreihe und darüber hinaus ausgetauscht werden können. So ist es sehr selten ein Mannequin aus dieser Zeit in seine Sammlung integrieren zu können, bei der alle Teile original sind. Am linken Arm hat es eine Einbuchtung, in welche der linke Oberschenkel hinein passt. So könnte man den Eindruck haben, er sei original und gehöre zur Figur. Dieser Arm gehört aber zur Nr. 8424 (s. Katalog) und der rechte Arm vermutlich zur Nr. 8422, oder Nr. 8425.
Die Hindsgaul „Young look“ 8423 verwechselt man sehr schnell mit der sitzenden Figur aus der Hindsgaul-Serie „Twenty2“ Nr. 7115.
Meine Hindsgaul „Twenty2“, Nr. 7115, welche eine Restaurierung benötigt….
Die Einen schreiben „Twenty2“, wieder andere „Twenty two“; ich bevorzuge die originale Schreibweise „Twenty2“, wenn damit die wunderschöne Mannequinserie von Hindsgaul aus dem Jahre 1972 gemeint ist:
Während im selben Produktionsjahr die Serien „Maxime“ und „Gazelle“ entstanden, die eher Frauen über Dreissig verkörperten, wollte man dem Trend anfangs der 70er-Jahre nachkommen und das junge Publikum ansprechen, bei denen Freizeit, Sport, Spiel und Spass im Vordergrund standen. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwandlung, welche die Popkultur der 60er-Jahre mit sich brachten, begann sie sich im Grunde erst anfangs der 70er-Jahre zu etablieren und sich verbreitet ins Bewusstsein des Volkes (lat. „populus“, woraus „Pop“ abgeleitet ist) einzugraben. Dem Wesen nach wurden den bis Mitte der 60er-Jahre noch gültigen, konservativen Werten durch die neue Befreiungsbewegung eine deutliche Absage erteilt. Die Rolle der Frau bekam eine neue Definition und im Zuge der Emanzipationsbestrebungen wurde sie auch zunehmend selbst bestimmt. Durch die sexuelle Revolution, welche diese Zeit prägte, keimten parallel dazu neue Ideologien auf, die vom Durchbrechen herrschender Konventionen motiviert waren. Dazu gehörten vor allem Offenheit und Toleranz innerhalb demokratischer Strukturen, aber auch Trends, in denen es um ein Zeitempfinden ging. Popkultur ist demnach ein Begriff, der sich auf ein jeweiliges Gefühl der breiten Gesellschaft innerhalb der Grenzen industrialisierter Staaten bezieht, weshalb sie auch international und grenzüberschreitend in vielfältiger Hinsicht ist. Vergleicht man die Posen und die Gestik der Mannequins aus den früheren Serien mit denen der „Twenty2“ von Hindsgaul, sind grosse Unterschiede erkennbar. In der Serie „On the seaways“ von 1968 gibt es zwar auch schon eine lachende Figur, aber diese darf als Vorläuferin der darauffolgenden Entwicklung gesehen werden, die leider nicht lange anhielt. Viele der „Twenty2“-Schaufensterfiguren schmunzeln, oder lachen, wirken ungehemmt, fröhlich und aufgeschlossen. Das macht sie auch für Sammler sehr beliebt. Frühere Modelle präsentierten sich eher zurückhaltend, in einer statischen Pose verharrend. Die Figuren von „Twenty2“ sind (wie bei der „Gazelle“) Momentaufnahmen, zum Teil während einer Bewegung. Sie verkörpern den Zeitgeist des Aufbruchs in eine der spannendsten Epochen der Menschheit, in welcher der Glaube an eine Zukunft ohne soziale und technische Schranken vorherrschte, befreit von Konventionen, unbegrenzt.
Im Mannequinkatalog der Serie „Twenty2“ von 1972 ist eine Szene in einem Eisstadion nachgestellt, wo Eishockeyspieler als lebende Menschen zwei Schaufensterfiguren mit den Seriennummern 7106 und 7114 halten. Das gab es in vergleichbarer Weise bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Situation wirkt sehr dynamisch. Hinter der Bande sind Zuschauerinnen und Zuschauer, u.a. das Mannequin mit der Seriennummer 7109, die ich kürzlich in einem Inserat entdeckte und in meine Sammlung integrieren konnte.
Sie lächelt und blickt über ihre linke Schulter, während sie aufrecht steht und das rechte Bein etwas angewinkelt ist. Die Beinstellung ist mit der Figur Nr. 7107, 7108 und 7110 identisch. Nur die Stellung der Arme, die Ausrichtung des Kopfes und der Ausdruck im Gesicht differieren. Wie bereits im Artikel über die Serie „On the seaways“ erwähnt, sind in dieser Periode der Herstellung von Schaufensterfiguren bei Hindsgaul, die einzelnen Teile untereinander kompatibel gewesen, weshalb manchmal von Dekorateuren diese beliebig vertauscht wurden. Es ist aus diesem Grund sehr schwierig, Mannequins mit den vollständigen Originalteilen zu finden, wie man an meinem sehen kann. Für die Aufnahmen wählte ich diese Armstellung, obwohl ich zwei unterschiedliche Sätze mit der Lieferung bekam, bei denen der linke, angewinkelte Arm dabei ist. Für die Fotos fand ich aber diese Variante schöner:
Meine Hindsgaul „Twenty2“, aus dem Jahr 1972, mit der Seriennummer 7109
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste……..“ Klar, sie ist wunderschön.
Tolles Kleid, tolle Frau!
Sehr sinnlich und sexy: „Schneewittchen“ mit rosa Satin-Nachthemd….
Das Mannequin mit der Seriennummer 7115 habe ich ebenfalls in meiner Sammlung, aber sie ist in einem Zustand (so gekauft), bei dem ein Make-Over ratsam ist.
Die Mannequins 7111 und 7115 sind auch im Originalkatalog sehr sinnlich und sexy abgebildet. Ich habe mir von einem Sammler sagen lassen, dass die Serienbezeichnung „Twenty2“ eine Herleitung aus dem Alter des Zielpublikums ist: Zweiundzwanzig Jahre alt. Man wollte die dynamischen Twens ansprechen.
Bei diesem Prospektbild (oben) sind die Figuren seitenverkehrt abgebildet!
Meine Hindsgaul „Twenty2“, Nr. 7115, welche eine Restaurierung benötigt….
Was ich an meiner sitzenden Hindsgaul „Twenty2“ so speziell finde, ist ihr feines, verschmitztes Lächeln, das ich gerne mit demjenigen von Leonardo da Vinci’s „Mona Lisa“ vergleiche. Dieses hat den geheimnisvollen Zauber in sich, welcher diese Figur umgibt. Hintersinnig lächelnd, scheint sie etwas zu wissen, oder zu ahnen, was sie aber nicht preisgeben will. Deshalb finde ich, bei einem Make-over müsste darauf geachtet werden, diese Individualität und Eigentümlichkeit im Gesichtsausdruck unbedingt zu bewahren, die vergleichbar auch bei der Figur 7111 zu erkennen ist. Mona Lisa’s Lächeln ist legendär und weltberühmt. Jenes von der Hindsgaul „Twenty2“, mit der Seriennummer 7115, ebenso unergründlich. Im Katalog sitzt sie paarweise links neben der männlichen Schaufensterfigur 758 und sie blickt in seine Richtung, scheint ihre Aufmerksamkeit ihm zu widmen. Hört sie zu? Was denkt sie?
Die arrangierten Szenen im Katalog von 1972 widerspiegeln das Gefühl: „Mir macht das Leben Spass, ich bin glücklich.“
Was könnte noch besser den Zeitgeist der ausklingenden 60er-, an der Schwelle der 70er-Jahre wiedergeben, als der Kultfilm „Easy rider“ mit Peter Fonda und Dennis Hopper? Hindsgaul’s Serie „Twenty2“ trifft genau die Lebensanschauung, mit den herrschenden Konventionen zu brechen, in der Motorradszene im Katalog von 1972 (s. unten). „Born to be wild.“ sang die Popgruppe „Steppenwolf“ im Film.
Motorrad fahren wurde zum Freizeitspass und dieses Vergnügen nannte man „Sport“, was auch im Begriff „Sportflugzeug“, also zum Spass mit dem Kleinflugzeug am Himmel kreisen, gemeint ist. Die Interpretation von Hindsgaul, mit „Twenty2“-Mannequins:
Starauftritt der Hindsgaul-Mannequins aus der Serie „Twenty2“ mit lebenden Menschen, beim Fototermin im Studio. Die absolute Trendfarbe anfangs der 70er-Jahre war orange.
Eine sehr schöne, lachende „Twenty2“, neu restauriert, besitzt der Sammlerkollege Serge: