Frisch restaurierte Schaufensterfigur von der Firma Adel Rootstein aus der Serie Lipstick wird von Waltraud liebevoll im goldenen Rahmen mit Engeln inszeniert
Vielen Sammlerinnen und Sammler von Schaufensterpuppen geht es nicht alleine um den blossen Besitz dieser schönen Figuren, sondern sie sind, oder besser gesagt, sie werden in einem oft langsam sich entwickelnden, kreativen Prozess in ein Gesamtkunstwerk eingebunden. Wie im oberen Bild sehr schön zu sehen ist, werden sie – wie diese Adel Rootstein-Figur – in ein Projekt mit mehreren, aufeinander abgestimmten Elementen integriert; ob dies ein realer, goldener Rahmen mit zugehörigen Engeln ist, oder der im übertragenen Sinne künstlerische Rahmen der Fantasie kaum Grenzen setzt… Es geht nicht um den Besitz, so wie ich mir als Kind noch Briefmarken-Trophäen ins Album steckte, sondern es geht um Kunst, um das Einbinden in den eigenen Lebensraum, als Teil der Dekoration, die einem mit Freude erfüllen kann. Monika Sarré-Mock vom Bayrischen Fernsehen BR online, ist ein einfühlsames Portrait meiner Sammler-Kollegin Waltraud gelungen.
Na wo ist sie denn? Waltraud auf der Suche nach einer ihrer ersten Mannequins in ihrer Sammlung, um dem Fernsehteam von BR online zu präsentieren…
Bei rund 300 Mannequins gestaltet sich die Suche nach derjenigen Puppe doch als kleine Herausforderung in den weiträumigen Gemäuern, wenn dem Team vom Fernsehen eine der ersten Schaufensterpuppen gezeigt werden will, die durch ihre Schönheit eine Art Verantwortung zu tragen hat, denn mit ihr hat ja schliesslich die Sammelleidenschaft begonnen – mit ihr sprang das „Virus“ auf Waltraud über. Das kenne ich natürlich auch! Und wenn dann mal einer dieser vielsagenden, wortlosen Blicke von Menschen mir entgegengeworfen wird, die so sagen würden, wenn sie reden könnten: „Hast Du nicht ein bischen viel Puppen?“, habe ich immer die beschwichtigende Antwort parat: „Imelda Marcos hatte auch 3’000 Paar Schuhe!“ Aber ich glaube vielen ergeht es so (auch bei mir war das so) wie Waltraud: man beginnt einmal mit einer Billigpuppe aus China und entdeckt erst allmählich den Reiz und die Anmut älterer Modelle, die oft nach Jahrzehnten ihres Daseins in dunklen Dachkammern oder muffigen Kellern verkauft werden, während ihre Herstellerfirmen bereits seit langem Konkurs gingen und nicht mehr existieren, der Globalisierung zum Opfer fielen. Umso wichtiger ist es diese Kleinode zu retten, ein würdiges Dasein zu bieten.
Aussergewöhnliche Pose einer unter Sammlerinnen und Sammler beliebten Schaufensterfigur aus dem Jahre 1987 (Adel Rootstein, Serie „Snap Shot“); eine Rarität
Ausdrucksstarke Posen, wie dieser Engel, suggerieren doch Bilder in unserem Kopf, die sich in die Gestaltung von sich verflechtenden Elementen einbinden lassen, aus welcher heraus Szenen entstehen, die stumm Geschichten erzählen.
„Ooops!“ Die Schönheit dieser Hindsgaul-Figur entgeht dem Kameramann des BR-Senders nicht. Mit dem Blick des Kenners alter Schaufensterpuppen sieht man sofort anhand des originalen Makeups mit dem blauen Lidschatten, dass sie vor mehr als 40 Jahren produziert sein muss. „Smokie eyes“ nannte man damals diese die Augen hervorhebende Schminke – aktuell wieder sehr trendy, wie aus den Modezeitschriften Oktober / November 2022 zu entnehmen ist!
Auch wenn sie noch nicht inszeniert, staubig und nicht angezogen in einem der dunklen Räume stehen, auf ihren grossen Auftritt wartend, scheinen sie bereits lebendig, mit der Hand vor dem Mund – wie im obigen Beispiel – verschmitzt in die Kamera lächelnd… „Ooops!“ Der aufmerksamen Kamera des TV-Senders ist ganz offensichtlich die Schönheit dieser tollen Hindsgaul-Figur aus den 70-er Jahren nicht entgangen.
Wie an Weihnachten: Waltraud packt freudig eine frisch restaurierte Patina V aus….
Fertig restauriert und gut verpackt angekommen: die riesige Freude über die gelungene Reparatur der im Bild gezeigten Schaufensterpuppe ist Waltraud anzumerken. Ich freue mich mit ihr. Ich kenne dieses Gefühl, wenn ein Mannequin ein zweites Leben bekommt, in einer Umgebung, wo sie geschätzt wird.
Frau Sarré-Mock stiess während ihrer Recherchen über Schaufensterpuppen auf dieses Blog „Faszination Mannequins“ und so kam der Kontakt zu Waltraud zustande. Perfect match kann ich dazu nur sagen und auf die Bedürfnisse des Senders auf regionale Themen in Bayern abgestimmt.
Über zwei Dutzend Hersteller haben in den letzten 50 bis 60 Jahren Schaufensterfiguren für die vorwiegend westliche Konsumgesellschaft produziert. Zu den Marktführern bei naturalistischen Mannequins gehörten Adel Rootstein, Hindsgaul und Almax in Europa, sowie Decter, Patina V und andere in den USA. Im Blog-Beitrag „Von Adel Rootstein bis Window-Display“ habe ich eine Liste jener 26 Hersteller aufgeführt, die unter Sammlern bekannt und mehr oder weniger beliebt sind. Wählerische Zeitgenossinnen und Zeitgenossen beschränken sich aber aus bestimmten Motiven auf nur sehr wenige Manufakturen, im Gegensatz zu mir, der meines Wissens zu den wenigen Sammlern in ganz Europa mit der breitesten Palette von Labels gehört. Von der Liste (s. Link unten) besitze ich Schaufensterfiguren von 15 Herstellern und würde mir natürlich die kniende Muckle, die liegende Vaudeville und eine von Decter bei günstiger Gelegenheit kaufen; dann besässe ich Figuren von 18 Herstellern.
Einige Manufakturen stellten dutzende von Serien, mit wiederum mehr als ein bis zwei Dutzend Figuren pro Serie her. Sich in diesem auch für Profis ziemlich anspruchsvollen „Dschungel“ von Mannequins zurechtzufinden, kann eine grosse Herausforderung sein. So erhalte ich immer häufiger von Fachleuten, aber auch von Laien positive Feedbacks in Bezug auf diese weltweit einzigartige Webseite über Schaufensterfiguren und danken mir für das Sammeln und Publizieren von sonst teilweise nur sehr schwer (bzw. wenn überhaupt!) auffindbare Informationen. Da steckt meinerseits viel Recherchearbeit im Internet, aber auch eigene Studien an und Erfahrungen mit meinen eigenen Figuren dahinter und wenn ich mal grübelnd, mit vielen Fragezeichen nicht mehr weiter kam und es um Figuren von Rootstein ging, holte ich mir auch schon Rat von anderen Profis. Doch kenne ich aber einen Sammler, dem die Identifikation seiner Mannequins nicht so wichtig ist. Sie müssen ihm gefallen, basta. Das ist ja auch ok.
Für mich ist die Identifikation einer Schaufensterpuppe hingegen sehr wichtig und ich denke, dieses Wissen sollte irgendwie für die Nachwelt erhalten werden. So zeige ich hier auch auf, anhand welcher Merkmale und Kriterien Schaufensterpuppen einem Hersteller und einer Serie zugeordnet werden können, was mitunter ziemlich spannend ist. In diesem Beitrag hier, geht es spezifisch um die norditalienische Firma Almax und um eine sehr schöne Figur aus der Serie „Americana“ aus den frühen 80er-Jahren, mit der Nummer 232. Mit der selben Seriennummer wurde sie aber auch unter dem Namen „Phase II“ produziert (siehe weiter unten), was etwas Verwirrung stiftet.
Wie an diesem Beispiel gezeigt, lässt sich eine Almax ab einer bestimmten Epoche bis heute relativ einfach identifizieren, da am Boden des Torso und auf den Innenseiten der Arme bei den Schulterkupplungen meistens das Signet „Ai“ für „Almax international“ und eine drei-, bzw. vierstellige Seriennummer eingestanzt ist. Die „Americana“-Serie hat nur eine dreistellige Ziffernfolge und man sieht bei untenstehendem Bild deutlich die Zahl 232.
(Link zu den Bildern weiter unten)
Bei dieser Almax Americana mit der Seriennummer 232 ist diese auf dem Boden des Torso eingestanzt.
Typisch auch der Metallbolzen an der oberen Abschlussplatte der Beine, das Gegenstück, das hier in einem ausserordentlich guten Zustand zu sein scheint. Der Torso und die Beine werden mittels dieser Bajonettverschlusstechnik miteinander verbunden. Doch in den vielen Jahren, in denen ich Almaxfiguren von Serien aus dieser Epoche erwarb, musste ich feststellen, dass der Bolzen nicht aus rostfreiem Stahl besteht. Bei manchen Figuren sind diese tragenden Metallteile komplett durchgerostet, da sie ganzjährig in Schaufenstern, oder sonst unbeheizten Räumen der Feuchtigkeit ausgesetzt waren. So saubere, vom Rost freie Verbindungsstücke bei Almax-Mannequins aus den 80er-Jahren sind eher selten anzutreffen und zeugen von einem Aufenthalt in beheizten, trockenen Räumen (siehe Foto unten).
Auf der oberen Abschlussplatte der Beine ist ein Metallbolzen für den Bajonettverschluss montiert. Dieser ist bei manchen Figuren oft rostig, weil er nicht aus rostfreiem Stahl besteht.
Ebenfalls typisch für Almax aus dieser Serie und verwandten Serien: die flachen Bolzen an den Innenseiten der Arme für die Verbindung in der Schulterkupplung. Auch da sieht man das eingestanzte Label „Ai“ und die dreistellige Seriennummer.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Gewindebolzenverbindung am Handgelenk. Manche Dekorateure haben die Hände so stark hineingedreht, dass an der Verbindungsstelle gut sichtbare Stauchungsschäden entstanden sind. Bei dieser Figur sieht man deutlich eine sorgsame Behandlung durch die Besitzerin (Foto oben). Deshalb ist der Vermerk „sehr guter Zustand“ im ebay-Inserat von meiner Sammlerkollegin S. absolut zutreffend.
Ebenfalls ein Indiz für eine Almax ist die Modellierung der Bauchdecke, angrenzend zum deutlich sichtbaren Verlauf der Rippen, sowie der generellen Wahl sehr weiblichen Rundungen in der Linienführung von Taille und Hüfte. Diese Schaufensterfiguren zeigen den damaligen Trend sportlicher durchtrainierter Körper, weg von Twiggy & Co. der 60-iger und 70-iger Jahre.
Weibliche Rundungen und eine sportlich-muskuläre Figur war seit Anfang der 80er-Jahre wieder im Trend. Deshalb wirkt bei der Serie Americana von Almax der Körper auch durchtrainiert, was durch die Modellierung der Bauchdecke, bzw. des musculus rectus abdominis verdeutlicht wird. Bei der Konkurrenz sind diese Merkmale weniger bis gar nicht anzutreffen.
Almax Americana Nr. 232 in sinnlicher Pose… Viele Sammlerinnen und Sammler stören sich oft an Details, wie z.B. die zu dominant wirkenden Kniescheiben, mit der diese umgebenden (zu) deutlichen Muskulatur bei einigen Figuren, vor allem bei dieser Serie.
„…in anmutiger Haltung mit einer sehr sinnlichen Ausstrahlung“… steht weiter im eBay-Inserat meiner Sammlerkollegin S. (grashopperde), was ich durchaus auch so sehe. Die eingefleischten Rootsteinsammler hingegen stören sich an den proportional zu kräftigen Oberarmen (innerhalb der gesamten Serie) und dem etwas zu dominant modellierten Bereich um die Kniescheiben, die bei der Konkurrenz im Topsegment der Mannequins etwas weniger muskulös und dadurch femininer ausfällt. Der Vorteil dieser Figuren von Almax ist eindeutig ihre Robustheit, weshalb sie auch im Vergleich zu den Figuren aus anderen Manufakturen schwerer sind. Montiert werden sie auf einer Standplatte mit Vierkantdorn, wie sie auch bei Hindsgaul verwendet wird.
Da innerhalb Deutschlands die Marke Almax durch die starke Konkurrenz inländischer Hersteller wie z.B. Moch, Jung-Figuren usw. weniger bekannt ist und kaum gesammelt wird, gibt es oft Verwechslungen, durch die erschwerte, eindeutige Identifizierung. So steht im Inserat der Name des vermeintlichen Herstellers Bonami (Belgien), statt Almax (Italien).
Auf einer der Katalogseiten der Almax „Americana“-Serie, auf die ich an anderer Stelle noch näher darauf eingehen werde, sind einige der Posen dargestellt (s. Bild unten), die dreistellige Seriennummern eingestanzt haben. Die mit dem Buchstaben „E..“ angefügte Zahl ist die sog. Kopfnummer. Es gab diverse Kopfstellungen und Gesichtsausdrucke, welche Kunden nach Wunsch beim Hersteller bestellen konnten. Bei der „Americana“-Serie gibt es deshalb viele Varianten aus Posen und diversen Köpfen.
Katalogseite vom Hersteller Almax, Serie „Americana“, mit der Seriennummer 232 unten links.
In der beindruckenden Mannequinsammlung von Jeanette in Deutschland, befindet sich ebenfalls eine Almax „Americana“ (bzw. eine „Phase II“)mit der Seriennummer 232 (Kopfnummer E21), also in der selben Pose. Hier ein paar schöne Bilder aus ihrem flickr-Account (Jeanette / beauty mannequins):
Eine sehr schöne Almax „Americana“ (bzw. „Phase II“) mit der Seriennummer 232, in einer Variante, d.h. mit Kopfnummer E21, von Jeanette (s. flickr).
Steht ihr gut, die kupferfarbene Zopffrisur, zum schönen Make-Up (Jeanette, flickr, s. Link)
Jeanette’s Almax „Americana“ (bzw. „Phase II“) Nr. 232 mit blonder Perücke….
Nun entsteht bei der Identifizierung der Almax-Figur mit der Nummer 232 das Problem der Zuordnung, denn sie ist auch in der Serie „Phase II“ gelistet und (Bild unten, zweite Reihe, zweite Pose von rechts) im Katalog abgebildet. Dieser hier nicht vollumfänglich erklärbarer Umstand, stiftet einige Verwirrung.
Vom selben Hersteller (Almax) taucht die Schaufensterfigur mit der Seriennummer 232 in zwei verschiedenen Serien auf: „Americana“ und „Phase II“. Hier mit Kopfnummer E21
„Nomen est omen“ ( dt. „Der Name ist Programm“) würden die alten Römer sagen, denn 1978 lancierte die Firma Hindsgaul mit der brandneuen Serie „International“ einen Hit und die Mannequins verkauften sich international sehr gut. Wenn auch über 40 Jahre alt, tauchen diese Schaufensterfiguren auf dem Markt immer wieder auf und werden von den Sammlern schon beachtet, aber zu Niedrigstpreisen gehandelt. Selten sind sie auch in einem guten Zustand, was den Wert massiv senkt und nicht jeder findet gefallen an ihr. Das mag zum Einen daran liegen, dass verschiedene Attribute nicht schön genug sind und zum Anderen besteht das Kriterium der Vollständigkeit der Originalteile. D.h. wie bei vielen Serien aus dieser Zeit sind die Schulterkupplungen kreisrund und die Arme untereinander kompatibel. Vor allem bei grossen Warenhäusern wurden wahllos Teile ausgetauscht. Für manche Sammlerin und Sammler ist es daher wichtig die Teile zu besitzen, die wie im Originalkatalog zur Figur passen und es werden Figuren priorisiert (wie mir auffiel), die diesen sinnlichen, halb offenen Mund mit den weissen Zähnchen aufweisen, wie zum Beispiel die Figur 8703. Im untenstehenden Katalogbild sieht man die 8703 mit dem Kopf geradeaus schauend und mit den Augen ein wenig nach rechts blickend, mit beiden Armen angewinkelt und mit den Händen in die Hüften gestützt.
Ich kaufte im Emmental von einem Bauernhof eine 8703 mit 8722 Armen und musste sie zuerst reinigen, sowie das alte Klebeband um die Hüften entfernen (Bild unten).
Nach ihrer Reinigung stand sie lange in der „Warteschlaufe“, bis sie einmal an die Reihe kommen würde, um im Atelier ein paar schöne Fotos von ihr machen zu können. Heute am 30.10.2021 war es soweit…. (Foto unten)
Etwas später kam dann noch eine komplett restaurierte Hindsgaul „International“ hinzu (mit der Nummer 8703, od. 8710), die ich an Weihnachten 2018 als Wald-/Baumfee stylte.
Ebenso schön ist die Figur mit der Seriennummer 8718, die der Sammlerkollege Massimo besitzt (Katalogbild, rechts. Blick nach rechts).
In einem Zeitraum von rd. 50 Jahren haben weltweit über 30 Manufakturen Mannequins produziert. Sie wurden jeweils in mehreren dutzend verschiedenen Serien angeboten, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Auch innerhalb einer Serie standen teilweise bis zu 24 Figuren mit unterschiedlichen Posen zur Verfügung, wobei noch zwischen mehreren Köpfen gewählt werden konnte. Bei einzelnen Boutiquen und exklusiven Modegeschäften spielte eine solche Diversität kaum eine Rolle. Aber bei den landesweiten Ladenketten, wie beispielsweise Karstadt (Deutschland) und Manor, sowie EPA (Schweiz) war dies aufgrund des Wiedererkennungswertes enorm wichtig. Kleider wurden mit Schaufensterfiguren des selben Herstellers und oft mit verschiedenen Posen aus der selben Serie präsentiert. Schliesslich sollte ein Kunde in einem Einkaufszentrum in München die selbe Vertrautheit mit dem Produkt erleben, wie in einer anderen Stadt. Dies führte auch dazu, dass die Marktführer der Mannequin-Hersteller jährlich komplett neue und den jeweiligen Modetrends angepasste Serien auf den Markt brachten und auf den zahlreichen Messen dem staunenden Publikum vorstellten. Dabei sind grundsätzlich vier Marken zu nennen: Adel Rootstein, Hindsgaul, New John Nissen und Almax. Da von diesen Manufakturen für den europäischen Markt die grösste Auswahl bestand, werden von den Sammlern diese in der Regel auch bevorzugt. Auch andere Gründe sind zudem relevant, nach denen sich eine Kollektion richtet.
Erwirbt man nun ein Konvolut mit mehreren Schaufensterfiguren, ohne Angaben zum Hersteller, oder zur Serie, dann kann man aus oben genannten Gründen ziemlich sicher einmal die damaligen Marktführer Rootstein, Hindsgaul, New John Nissen und Almax priorisieren, wenn es um die Identifizierung der einzelnen Figuren geht, wobei man sich u.a. auch mittels meines Beitrags hier im Blog unter dem Titel „ZEN in der Kunst ein Mannequin zu bestimmen“ orientieren kann.
Aber – wie sich immer wieder zeigt – auch versierte Sammler und Sammlerinnen stossen bei der Identifikation eines Mannequins immer wieder an Grenzen, wenngleich sie ein ansonsten mehr oder weniger breit angelegtes Fachwissen über einige tausend Puppen besitzen. Mit etwas Glück kleben noch die Labels an den Figuren, oder die Nummern der Serien sind am Kopf eingestanzt (teilweise bei Rootstein), oder mit Filzstift geschrieben (Innenseite der Schulterkupplung bei New John Nissen). Dies erleichtert die Suche nach der ursprünglichen Identität, welche man als Sammler den Figuren wieder zurückgeben möchte.
So sieht ein Konvolut vor dem Abtransport aus; und bei zwei Schaufensterfiguren habe ich natürlich sofort gewusst, aus welcher Manufaktur sie stammen und zu welcher Serie sie gehören, weil sie u.a. schon seit langem zuoberst auf meiner Wunschliste gestanden haben. Allen voran die „Grace“ aus der Serie „Beauties“ mit der Nummer PW11 von New John Nissen, die von der Firma Schläppi AG in der Schweiz in Lizenz hergestellt und für den hiesigen Markt vertrieben wurde.
Sie ist einfach eine traumhaft schöne Schaufensterfigur, die hier im Originalkatalog aus den 80er-Jahren mit einem echten Mann in Lederkleidung äusserst sinnlich abgebildet ist.
Auf dem Foto oben erkennt man nochmals das selbe Bild auf der Katalogseite mit der Angabe der Seriennummer (unten links, Grace, PW11).
Meine neue „Grace“ noch schmutzig, mit fehlender rechter Hand, falschen Armen und mit einem Riss am Abschluss des Torsos bei der Hüftverbindung, wie man unschwer feststellen kann. Aber sonst ist sie in Ordnung.
Die beiden falschen Arme sind auf der Innenseite der Schulterkupplung in blauer Schrift mit der Seriennummer „A12“ markiert. Nun besitze ich aber seit langem eine „Britt“ aus der Serie „Liberty“ von New John Nissen / Schläppi mit den falschen Armen und der Nr. „A12“:
Die Arme im Konvolut, die auch bei „Grace“ gut aussehen, sind eigentlich die originalen Arme der „A12“ aus der Liberty-Serie von New John Nissen / Schläppi.
Die nächste Schaufensterfigur ist auch eine New John Nissen / Schläppi AG aus den 80er-Jahren, in einem ordentlichen Zustand, mit einem Originalarm links, der aber klemmt und einem falschen „A12“-Arm rechts, wobei beide Hände fehlen. Es ist mit grösster Wahrscheinlichkeit eine „Sandra“ (die Köpfe sind sehr ähnlich) aus der Serie „Chic“, mit der Nummer BG9, von der ich u.a. bereits die BG1 und die liegende BG17 (Sarah) besitze, welche den Header meines Blog’s „Faszination Mannequins“ ziert.
Die dritte Figur (leider ohne Arme und mit eingedellter Nase) ist aufgrund von Indizien zu 99,9% eine alte „Mitnacht“ aus den 60er-Jahren. Nirgends ist ein Seriennummer, oder ein Label zu finden, aber eine „Mitnacht“ erkennt man am Fussdorn und an der Hüfte.
Der Fussdorn der Standplatte ist rund und der wird in eine metallene Hülse unten an der Fusssohle eingeführt. Das eine Bein ist demontierbar. Zusätzlich sind die Beine getrennt, in der Mitte der Hüfte, wie bei Hindsgaul, aber innen verschraubt. Das Make-Up und der lachende Gesichtsausdruck deutet auf eine sehr alte Schaufensterfigur hin.
Zwei solche Mädchenfiguren sind im Konvolut dabei, alte originale Schläppi AG-Figuren, schätzungswiese aus den 70er-Jahren. Sie weisen skulpturierte Haare auf und mehrere sichtbare Gebrauchsschäden.
Eine etwas exzentrische New John Nissen / Schläppi mit der Seriennummer S6 nur mit einem Arm und ohne Hände war dabei…. und im selben Stil noch eine Stehende, die so defekt ist, dass sie entsorgt werden muss.
Dieses kniende Bein-Teilstück war auch dabei, das weder ein Label, noch eine Nummer, noch eine gestanzte Serienbezeichnung aufweist. Aber es hat ein Erkennungsmerkmal, welches ich bereits mehrmals in diesem Blog erwähnte, welches vorwiegend bei alten Almax-Schaufensterpuppen vorkommt: der metallene Verbindungsbolzen in der Hüfte dieser italienischen Nobelmarke ist durch jahrelange Einwirkung von Feuchtigkeit oft rostig, bis sogar durchgerostet, weshalb ich manchmal defekte Almax ankaufe, um die Ersatzteile zur Verfügung zu haben. Allenfalls habe ich noch einen passenden Torso.
Beim Kauf von Almaxfiguren aus den späten 70er- und frühen 80er-Jahren ist es ratsam den Verkäufer vorgängig zu bitten Fotos von diesem Verbindungsbolzen zu schicken, da die Figur ohne die Verfügbarkeit von Ersatzteilen zur Reparatur absolut wertlos ist.
„The looks from the 1980s that we actually want bring back“ steht neben einem Portrait von der damaligen Superblondine Brigitte Nielsen. Gebleichte, kurze Haare im Pixie-Stil war ihr Markenzeichen. Sie war gross und durchtrainiert, machte eine gute Figur neben ihrem Ehemann Sylvester Stallone, galt aber als wild und ungezähmt. Ein Image, das sie pflegte und welches zur zunehmend selbst bestimmten Frau Ende des 20. Jahrhunderts gehörte.
„This is surely the next stop of the Pixie train that everyone is recently hopping on“ schrieb die Blogerin Gabrielle Korn Ende 2013 und sie spürte diesen Retro-Trend sehr genau.
„Die nächste Haltestelle vom Pixie-Zug“ kam schon kurz danach und ab 2018, vor allem seit diesem Jahr (2019), ist die coole Pixie-Frisur wieder voll im Trend!
Auch die berühmte, französische Schauspielerin Natalie Portman trägt einen Pixie und zeigt ihr wunderschönes Gesicht. Dieser Haarschnitt gilt als frech und eigenwillig, was mit den Charaktereigenschaften der jeweiligen Trägerin verbunden wird. Jedenfalls ist mit diesem Look Offenheit und ein unkompliziertes Wesen signalisiert. Kurze Haare machen Frauen jugendlicher und fröhlicher, wird zum aktuellen Frisurentrend 2018 / 2019 geschrieben….:
Im Friseurlexikon steht: „Pixie: Dieser freche Kurzhaarschnitt ist seit den 1960er Jahren bekannt. Heute hat er ein regelrechtes Comeback erlebt. Die Haare werden auf etwa 5 cm gekürzt und erhalten eine fransige Schnittlinie. Die Ohren liegen frei. Die Nackenpartie wird entweder stufig gestaltet oder anrasiert. Am besten steht dir der Pixie-Cut, wenn du ein schmales Gesicht mit feinen Zügen hast. Dann wirkt dieser Haarschnitt besonders weich und feminin.“
Der Undone- und Wet-Look ist total angesagt und sorgt beispielsweise im Buzz-Stil für einen „Wouw“-Effekt. Der Buzz-Cut „steht für mutige Frauen, die zu ihrer natürlichen Weiblichkeit stehen. (Zitat, siehe obigen Link balancebeautytime)“
Genau dies strahlt Angie Hill aus, wo sie nackt und mit Pixie-Kurzhaarfrisur für „4head“ wirbt (siehe Vimeo-Videoclip > Link)
Im Inserat stand nur „Schaufensterpuppe“, ohne Label, oder Angabe der Seriennummer. Aber anhand ihres Gesichtes (sie war in ein Abendkleid gehüllt und schlecht fotografiert) erkannte ich sie sofort: es war das selbe Gesicht, mit der selben Haltung wie diejenige, die ich wenige Wochen vorher gekauft hatte. Wie bereits in einem Beitrag geschrieben, wusste ich nicht hundertprozentig, ob meine Vermutung richtig ist, nach welcher es sich um eine Hindsgaul „On the seaways“ handeln müsste.
Die baugleiche, neue Hindsgaul mit der Nummer 8012 ist definitiv aus der Serie „On the seaways“ und somit ist die Erste (siehe Link) auch eine 8012. Das neue Mannequin, das mir nun bei der Identifikation geholfen hatte, besitzt aber einen linken Arm ohne eine Nummer und der rechte Arm ist mit der Nummer 7109 versehen, wurde als vertauscht und gehörte ursprünglich einem Mannequin aus der Serie „Twenty2“.
Seit gestern ist sie geputzt und neu gestylt. Ein wenig Sommerfeeling und Vintage mit dem Schlapphut und schon schaut sie sehr zufrieden wieder in die Welt….
Die beiden Schwestern kommen prima miteinander aus…..
Die meisten Mannequins-Sammler weltweit kommen ins Schwärmen, wenn man ihren Namen nennt: „Angie“ von Hindsgaul, mit den Seriennummer 5501 bis 5525; gesamthaft 20 verschiedene Posen. Dieser Name wird „Einschii“ ausgesprochen, wo beim „E“ so der Kiefer ein wenig nach vorne geschoben wird, um anstelle des geschriebenen englischen Vokals „A“ phonetisch ein „Ei“ zu sprechen, um dann mit dem Konsonanten „n“ dann die erste Silbe abzuschliessen und die zweite Silbe phonetisch „schii“ anzuhängen. Der Name klingt am Ende gleich, wie in jener berühmten Rockballade von der Musikgruppe Rolling Stones, in welcher sie die wunderbare Schönheit einer „Angie“ besingen. Am Ende der zweiten Strophe heisst es: „Let me whisper in our ear, Angie, Angie“ (Lass mich in Dein Ohr flüstern: Angie, Angie).
Genau so andächtig und voller Zärtlichkeit in der Stimme wird dieser Mannequinname ausgesprochen, flüsternd, andächtig, ehrerbietend: „Einschii“. Die drei Zeilen der letzten und vierten Strophe, dieses weltberühmten Liedes und Evergreens, haben eine solche Ausdruckskraft, dass sie sich in das Bewusstsein einer ganzen Generation eingegraben haben und sich als Spiegel der Flowerpower-Epoche zu ewigem Ruhm verhalf: „Angie, I still love you baby. Everywhere I look I see your eyes. There ain’t a woman that comes close to you.“ („Angie, ich liebe Dich immer noch. Überall, wo mein Blick umherwandert, sehe ich Deine Augen. Es gibt keine Frau, die an Dich heran kommt.“) Es stellt musikhistorisch eine der schönsten und gefühlvollsten Liebeshymnen dar, die je geschrieben wurden.
Vermutlich ohne eine Verbindung zum Lied der Rolling Stones zu beabsichtigen, stimmt Markus auf seiner Hindsgaul Fanseite mit seiner Begeisterung in den Reigen ein. Angie ist „eine Figur, die ihres gleichen sucht“ ist da zu lesen; eine regelrechte Hymne an die schönste aller Hindsgaul Schaufensterpuppen.
Das Mannequin, welches 1988 auf den Markt kam und einschlug, wie eine Bombe, nennt er einen Mythos, eine Puppenlegende. „Angie“ sei eine Figur wie aus dem Bilderbuch, wie in einem Traum. Eine solche Hommage hat sie redlich verdient, denn sie „ist eine selbstbewusste Lady, die weiss, wie sie alles bekommt“. Naja, es ist tatsächlich sehr schwer „Nein“ zu sagen, wenn sie etwas will; da gebe ich Markus recht.
Die sitzende 5515 meinte eines Tages, sie wolle der englischen Bedeutung ihre Namens Rechnung tragen und sie brauche deshalb ein Engelskostüm mit Flügeln (Angie kommt von Angela, mit der Bedeutung „Engel“). Ihr Wunsch wurde erfüllt und so wurde aus der sitzenden „Angie“ ein wunderbarer Engel (siehe Fotos)
Der Begriff „the Battle“ im Titel ist natürlich eine Persiflage. Nein, keine Angst, bei mir geht alles friedlich über die Bühne. Was zunächst aussieht wie ein Lichtschwert aus dem Film „Star Wars“, ist in Wirklichkeit der leuchtende sog. „Stock“ eines Schirm, worin eine bläulich-weissliche Leuchtstoffröhre eingebaut ist. Da gibt es bei den beiden Schönen keinen Konkurrenzkampf und keinen Schlachtruf an der Verteidigungslinie, selbst wenn sie um die letzte Rose kämpfen müssten, wie die Finalistinnen in der TV-Serie „Bachelor“, denn sie wissen beide: ich bin durch und durch ein Fan der Hindsgaul-Schaufensterfigur mit dem Seriennamen „Angie“. Das hat viele Gründe. Zunächst dürfte der Name selbst bei mir einige Assoziationen in Verbindung mit meiner wilden, rebellischen Jugendzeit auslösen, als sich Verliebtheit noch so anfühlte, als verzehre einem im Innern ein Meer von Flammen, manchmal ungestillt und immer dürstend nach dem Erwidern seitens der Angebeteten – und egal, welchen Namen sie trug, sie war per se immer ein Engel, also so gesehen immer eine „Angie“. Da war noch dieses Lied, süss und traurig zugleich, das aus alten Kofferradios trällerte, oder im Hintergrund schon knisterte, weil die Single mit der wohl herzzerreissensten Ballade der „Rolling Stones“ schon tausend Mal von der Nadel des alten Plattenspielers abgegriffen wurde. „Welch störungsfreier Hörgenuss heute, mit i-Pad & Co.“ denke ich manchmal. Aber es gibt zum Glück für Vintage-Enthusiasten ein digitales Plugin für den Sixties-Sound-Freak mit Kratz- und Knackgeräuschen, bei dem zumindest virtuell in das Ambiente dieser Zeit eingetaucht werden kann. Den Rest von den rückwirkend so verklärten Partystimmungen der Hippiegeneration kann man sich als Zeitgenosse vermutlich noch lebendig in die Gegenwart holen, selbst wenn die wie ein Dampfschiff rauchende Wasserpfeife und die um sie herum liegenden Studenten, aus dieser enormen zeitlichen Entfernung nur noch schattenhaft erkennbar sind.
„Angie“ ist ein Serienname der dänischen Mannequin-Manufaktur „Hindsgaul“ und die Figuren kamen 1988 mit 22 unterschiedlichen Posen auf den Markt.
Sie war eine der beliebtesten Hindsgaul-Schaufensterfiguren, weshalb heute noch nach 30 Jahren viele im Umlauf sind. Ich kenne keinen Sammler, der nicht eine „Angie“ in seinem Repertoire hat und deren Vorteile geniesst, denn sie lässt sich höchst individuell stylen. Diese Popularität mag auch der Grund gewesen sein, dass die Firma Loutoff (aus Fernost) vor einigen Jahren eine Schaufensterfigur produzierte, die der „Angie“ wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Sie wird unter der Bezeichnung LM1 vertrieben und ist im Internet bestellbar. Auf dem Foto mit dem Schirm (oben / unten) sind meines Wissens, das erste Mal weltweit, beide Figuren nebeneinander dargestellt.
Als ich eine Loutoff LM1 kaufte, gebraucht und sehr günstig, während ich bei der selben Inserentin vor allem Kleider besorgte, wurde dies von einer Hand voll Sammler danach schon entsprechend „kommentiert“. Natürlich sind die Qualitätsunterschiede enorm und im Grunde misst man in einem direkten Vergleich mit unterschiedlichen Massstäben. Es ist letztlich auch Geschmackssache. Wer aber eine „Angie-like“-Schaufensterpuppe haben möchte, der trifft im Billigproduktionssegment eine gute Wahl, denn wem fällt von den Laien-Sammlern und Kunden im Kleiderladen schon der Unterschied auf: niemandem. Doch der anspruchsvolle Profi-Sammler, der betrachtet dies aus einer anderen Warte.
Ein markanter Vorteil der Loutoff-(„Angie“) LM1 ist die Glasstandplatte mit Wadendorn, wonach schnell und schadlos Schuhe an die Füsse montiert werden können. Sie ist viel leichter als das Original, aber auch weniger stabil. Sie ist schneller auf- und abgebaut als die Hindsgaul „Angie“, ist aber an den Verbindungsstücken gefährdeter für Risse.
Was die Mimik im Gesicht anbetrifft, ist die Mundpartie erstaunlich übereinstimmend. In Betrachtung der Anatomie, gibt es dort einen ovalen Muskel namens „orbicularis oris“, der bei „Angie“ schön und naturgetreu modelliert wurde, aber auch bei der LM1 deutlich hervortritt, vor allem an den Mundwinkeln, weshalb bei beiden ein leichtes „Schmollen“ feststellbar ist, je nach dem, wie man die Mimik interpretieren will.
Zum Vergleich eine „Angie“ (Nr. 5507) von einem Sammlerkollegen im „Wedding-look“, aber mit Peitsche (schwarze Lasche), für die Bestrafung, wenn die anderen Girls im SM-Studio für Wet-Look-Fetischisten (Glanzlack und Kunstleder) gerade in der Kaffeepause sind…..
….. oder eine andere „Angie“ etwas chillen möchte.
Schon die andere Körperspannung, das Anmutige und die gesamte Proportion der Figur, sowie diverse Details wie das Handgelenk und die naturalistisch modellierten Hände, machen den feinen, aber wesentlichen Unterschied zur LM1 aus. Den detailverliebten Sammler stört es, wenn die Füsse klumpig wirken, oder die Brustwarzen fehlen. Solche Mängel hat man bei der Angie nicht zu beklagen. Egal was man ihr anzieht: sie scheint es mit grosser Lust und Freude zu präsentieren, während ihr quasi „Ebenbild“ eher lustlos wirkt, so im Stil „ich-habe-grad-nichts-anderes-zu-tun-also-ziehe-ich-es-an“.
Ich habe die „Gazelle“ von Hindsgaul in diesem dunklen Hautton sonst noch nie gesehen; auch im Internet nicht. Sie ist ausdrucksstark, ohne Zweifel. Aber bei ihr scheiden sich die Geister. Entweder man liebt sie aufgrund von ihrer Aussergewöhnlichkeit, oder man meidet sie, weil man sie nicht schön genug findet, oder einige Figuren einfach zu viel Platz brauchen.
Auf der Standfläche einer Nr. 7013 z.B. (Bild oben) hätten zwei oder drei Mannequins Platz. Die grossen Augenlider und die heraus stehenden Nasenflügel sind ein eindeutiges Merkmal der „Gazelle“.
Bei diesem Mannequin ist weder ein Label, noch eine Seriennummer auffindbar. Aber es handelt sich ohne Zweifel um eine Figur aus der Hindsgaulserie „On the seaways“. Nachdem Kauf bekam sie ein umfangreiches Wellness-Weekend, das erste nach rd. 50 Jahren, wonach sie wieder in altem Glanz erstrahlte, nachdem der Dreck beseitigt war.