Vermutlich hat jeder sich einmal die Frage gestellt, wie ein Mannequin entsteht, nicht nur als leidenschaftlicher Sammler, sondern sicher auch als Passant, wenn Der- oder Diejenige vor den Schaufenstern steht, in dessen Auslagen die kunstvoll hergestellten Puppen Kleider und Accessoires präsentieren und einem zum Kauf animieren. Es gibt Sammlerinnen und Sammler im deutschsprachigen Raum, denen die Nackenhaare, zu Berge stehen, ob vorhanden oder nicht, wenn für die Mannequins der Begriff „Puppen“ verwendet wird. Akzeptabel sei, wenn man „Figuren“ sage, meinte einmal ein Sammler im Gespräch mit mir und erklärte, dass Mädchen Puppen sammeln… Dies ist für mich als ernsthafter Sammler einerseits nachvollziehbar. Andererseits etablierte sich hierzulande in der Schweiz seit jeher der Bezeichnung „Schaufensterpuppe“ und um dem gerecht zu werden, lasse ich selbstverständlich auch diese gelten und verwende sie zuweilen selber, was mir von der Sammler-Gilde hoffentlich verziehen sei. Man will ja diese Exklusivität der wunderbaren, kunstvoll gestalteten Geschöpfe aus Fiberglass nicht schmälern, sonst verfehlt man mit einer etwas abfällig erscheinenden Benennung damit den besonderen Liebreiz dieser edlen Skulpturen und verdürbe die Anziehungskraft, welche so wichtig ist für ein leidenschaftliches Sammlerherz. Man möge mir Glauben schenken, wenn ich aus Überzeugung behaupte, es gebe zwischen der „Puppe“ mit dem Namen HIII 50% und einer „Puppe“ aus der Manufaktur Adel Rootstein mit dem Namen Karen Mulder einige sehr markante Unterschiede. Erstere werden von Beginn an als sog. Crash Test Dummies konstruiert, um möglichst realistisch die Bewegungsabläufe eines menschlichen Körpers bei Unfällen zu simulieren und dabei die darauf wirkenden Kräfte zu messen. Letztere sehen zuweilen nach jahrelangem Gebrauch und vor allem unsachgemässer Behandlung so aus, als ob sie einige schwere „Verkehrsunfälle“ gehabt hätten. Sie wurden aber nicht so konstruiert, wonach man ihnen ein plötzliches Fallen aus dem Stand heraus zumuten könnte, oder sie schadlos unbedarfte Manipulationen von Dekorateuren überstehen. Zu oft begegne ich Schaufensterfiguren, die so aussehen wie meine Karen Mulder SD09, die ausgerissene Schulterkupplungen, oder verbogene Achselmanschetten besitzen, oder den bzw. die Finger gebrochen haben, die Nase, oder die Handgelenke. Vielleicht ist es so wie dieser Sammlerkollege meinte, wonach der Begriff Mannequin die Einzigartigkeit einer Schaufensterfigur deutlicher unterstützt und hervortreten lässt, als „Puppe“ und man deshalb mehr Aufmerksamkeit schenkt.… Ich weiss es nicht…. Eines ist ganz sicher: HIII 50% kann zwar den Arm lässig auf die heruntergelassene Seitenscheibe eines Autos legen, wie bei einer realistischen Situation, darf aber einen „dummen“ Gesichtsausdruck besitzen, leer und gleichgültig, muss nie lächeln und einfach nur den Aufprall abwarten. Das Migros-Magazin befragte kürzlich in einem Interview ein Crashtest-Dummy von der Firma Humanetics, der mit runden, schwarz-gelben Positionsplaketten ausgestattet ist.

HIII 50%, Artikel im Migros Magazin vom Mai 2018
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