Adel Rootstein, Serie Glamorous and gorgeous, GG 05 – mit Laiana-Kopf.

Aufgrund von Hinweisen eines Sammlerkollegen, welche diese Figur betreffen, wird hier entsprechend dieser Text abgeändert.

Nach den bisherigen mir zur Verfügung stehenden Informationen, habe ich hier über Marla geschrieben. Im Zusammenhang mit der Rootstein-Serie „Glamorous and gorgeous“ und der Seriennummer GG05 ist dies grundsätzlich nicht falsch, denn gemäss Katalog, der mir beim Verfassen des Artikels nicht zur Verfügung stand, handelt es sich standartmässig um Marla (siehe Bild oben). Über diese Serie findet man im Internet leider sehr wenig.

Einige Figuren wurden mit einem anderen Kopf hergestellt und ausgeliefert. Ob es sich dabei um spezielle Wünsche im Zusammenhang mit Kundenaufträgen handelte, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls handelt es sich bei meinem Mannequin um eine seltene Sonderanfertigung mit einem Laiana-Kopf. Der folgende Text wurde entsprechend angepasst und umgeschrieben (01.11.21).

Kurz nachdem ich Laiana aus dem Karton ausgepackt hatte, war ich fasziniert von ihrer Schönheit. Die 178 cm grosse Grazie, in der Pose von Marla GG05 aus der Serie „Glamorous and gorgeous“ von Adel Rootstein verströmt eine zurückhaltende Sinnlichkeit.

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Marla ist zusammengebaut und bereit für Perücke und Garderobe…..

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New John Nissen / Schläppi – Mannequin aus der Serie „Act 1“, Nr. L9 mit dem Kopf von Judith

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Von der Firma Schläppi (Schweiz) wurden die belgischen New John Nissen-Figuren in Lizenz hergestellt, wie ich in einem anderen Blogbeitrag bereits erwähnte, so auch die L9 aus der Serie „Act 1“. Mir gefällt an diesem Mannequin die ungewöhnliche Haltung mit der Arm- und Handstellung, die in einer Bewegung „eingefroren“ scheint. Zufällig entdeckte ich die L9 vor einigen Jahren auf der Webseite eines Verkäufers. Erst gestern aber führten wir Verhandlungen über den Preis, danach kaufte ich sie.

Ich hatte nicht genug Zeit sie gleich noch zu stylen.

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Lachender Mannequin-3/4 Torso von der Manufaktur Jung-Figuren

Lachende Mannequins sind sehr selten. Jene die Emotionen zeigen bereichern jede Sammlung. Aus Platzgründen war sie lange eingelagert. Nun ist sie in meiner Wohnung und bereit für ein Styling. Noch ist sie im „Eva-Kostüm“, wird aber bald erotische Wäsche tragen. 3/4-Torsos wurden genau zu diesem Zweck extra so hergestellt, weil sie nicht für die lange Garderobe gedacht sind. 3/4 Torsos wurden auf einem Podest, oder über den Wühltischen oder sonstigen Auslagen von Mieder und Unterwäsche aufgestellt. So wird meine „Maus“, die aus den frühen 80er-Jahren stammt und extrem rar ist, einen guten Logenplatz mit verführerischer Unterwäsche bekommen……

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Eines der typischen Erkennungsmerkmale einer Jung-Figur ist ein Vierkantsteckbolzen, der an der Schulterverbindung schräg nach unten in die Öffnung am Torso eingelassen wird. Bei älteren Serien ist die Montageblende und entsprechend das Profil des Armes an der Verbindung kreisrund, wie dies in jener Herstellerperiode auch bei Hindsgaul und Almax üblich war. Dies hatte den in diesem Blog schon erwähnten Vorteil, dass auch von anderen Figuren die Arme kompatibel sind und ausgetauscht werden konnten. Doch mit dem Nachteil ist der heutige Sammler von Mannequins konfrontiert, wenn nämlich die Arme einer Figur nicht mehr dem Original entsprechen und dies eine massive Einbusse in Bezug auf den Wert der Schaufensterpuppe bedeutet.

 

Malea von der Manufaktur Patina V, aus der Serie Fusion, mit der Nummer FS 3b

„Meine neue Patina V“ (Alter Titel von diesem Beitrag vom 07.05.2018). Danke Hasan! Seit heute weiss ich endlich den Seriennamen und die Seriennummer dieses schönen Mannequins von Patina V, die mir trotz etwas wulstigen Lippen und der dominierenden Nase im Gesicht sehr gefällt, vielleicht weil sie eben gewisse Besonderheiten aufweist, die positiv überraschend wirken. Malea: was für ein schöner Name!

Vom letzten Besuch in einem Dekorationsgeschäft in Bülach (Schweiz) hatte ich noch in Erinnerung, dass da noch eine Barbelle und zwei MG3 (Sile’s) herumstanden, sowie zwei Bonami’s. Zuvor waren in deren Lagerraum etwa 170 weibliche, sowie 120 männliche Mannequins zu bewundern, mehrheitlich von Rootstein, aber auch von Hindsgaul, bis zu New John Nissen. Praktisch alle wiesen leichte, bis gravierende Defekte auf, waren aber ausschliesslich in der Originallackierung erhältlich. Bis auf einige wenige waren also alle weg (wobei schon ein paar in meiner Sammlung „landeten“), weshalb ich perplex vor der Patina V stand, die ich zuvor nie gesehen habe, ansonsten hätte ich sie schon früher gekauft. Sie sei aus einer Vermietung zurückgekehrt, hiess es. Keine drei Sekunden war sie in meinem Besitz. Dabei musste ich jedenfalls nicht lange überlegen, zumal ich an jenem Tag Geburtstag hatte und ich mir zu diesem Anlass ein kleines Geschenk machen wollte. Sie stand da, so als hätte sie auf mich gewartet. Ich finde sie sehr speziell; das Gesicht, der Ausdruck, die Haltung, die vollen, grossen Lippen.

Erst zuhause während meiner Recherchen fand ich zu meiner Freude heraus, dass es sich um eine Patina V handelt, bei der das Herstellungsdatum gestanzt ist: 16.01.1989.

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Mein Geburtstagsgeschenk an mich selber; man gönnt sich ja sonst nix…. 😉

Patina V, Fusion Katalog:

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Malea mit der Nummer FS 3b.

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Ergänzungen vom 24.01.2019

Pinterest: Fusion Katalog, Titelblatt

Pinterest: Patina V realistic collection

Pinterest: Patina V, Fusion Katalogseite 01

Pinterest: Patina V, Fusion Katalogseite 02

Pinterest: Patina V, Fusion Bilder, u.a. Malea (mitte oben)

 

 

Hindsgaul Mannequins, Serie „Young ones“ von 1988, mit den Nummern 8501-8504

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Flickr Serge O. Katalog Hindsgaul Young Ones

Wer die Entstehung der Hindsgaul-Serie „Young Ones“ in der Produktionsperiode aller übrigen, mit dem Begriff „Young“ beginnenden Serien vermutet, sucht in den Katalogen vergeblich. Sie wurde erst 1988, also zeitlich 7 Jahre nach „Young Look, Young Latin und Young Team“ hergestellt und ins Programm aufgenommen. Mit den Seriennummern 8501 – 8504 ist man auch versucht in der Tabelle auf der Fanseite in der ersten Rubrik „Damen“ zu suchen, ohne Erfolg. Die Figuren gelten als Teenager und sind demgemäss in der dritten Spalte rechts, bei 1988, aufgeführt.

Hindsgaul Fanseite, Serien History

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Mannequin Histiory Blog, Hindsgaul, Young Ones

Von den oben abgebildeten Figuren besitze ich die beiden komplett neu restaurierten Mannequins mit den Nummern 8501 und 8504, sowie die 8503 in einen einwandfreien Zustand.

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Window Mannequin, 22 Urban, LC5

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Viele Sammler beschränken sich auf Vintage-Schaufensterfiguren aus den 60er- bis zu den 90er-Jahren, wobei sie den Fokus auf die berühmtesten Manufakturen Rootstein und Hindsgaul, sowie New John Nissen legen. Diejenigen welche sich für Almax Mannequins, Jung-Figuren, oder Patina V aus den USA interessieren, sind eher in der Minderheit. Ist eine französische „Windows“ im Internet zum Kauf ausgeschrieben, dann wiegelt man ab. Einige Serien sind ebenfalls realistisch und werden neben Abstrakten und Eggheads im aktuellen Katalog angeboten. Die Window 22 Urban LC5 ist noch bei der Manufaktur in Frankreich erhältlich:

Window, 22 Urban, LC5

Window, Serie 22 Urban (realistic)

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Die Aura ist schon völlig anders und modern, aber einige Figuren sind wirklich schön. Ich entschied mich die LC5 zu kaufen, meine erste „Window“, weil mich interessierte, wie ich sie stylen könnte, denn sie ist definitiv kein Haute-Couture Modell und merklich kleiner, als eine Rootstein, mit teilweise über 180 cm Grösse. Die LC5 ist „nur“ 172 cm gross und trägt XS/S. Sie ist ein jugendlicher, sportlicher Typ, weshalb ich ihr ein enges T-Shirt in einem knalligen Orange verpasste, was sehre gut und kontrastiert zur Haut passt, die sonnengebräunt aussieht. Das Profil ist hammerschön, die Lippen wunderbar modelliert. Beim genaueren Hinsehen entdeckt man sogar die kleinen Sommersprossen im Gesicht (s. oben).

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Die Window 22 Urban LC5 eignet sich gut für die Präsentation von sportlicher Kleidung für junge Leute, oder für Lingerie.

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Die drei Grazien. Rootstein’s Liz, Joanna und Sliwka aus der Serie „Walk & Talk“, T7-T12

 

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Zur gesamten Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ von Adel Rootstein gehören sechs Figuren in zwei Dreiergruppen mit den Nummern T7-T9 und T10-T12. Die Mannequins schauen einander nicht nur an, sondern halten und umarmen sich gegenseitig, während sie miteinander gehen und offensichtlich miteinander plaudern (Walk & Talk). Die zwei Gruppen für sich gesehen, erinnern mich ein wenig an die griechischen Chariten, bzw. an die drei Grazien in der altrömischen Mythologie. Schönheit, Anmut und Festesfreude sollen sie den Göttern und den Menschen gebracht haben. Sie waren Untergöttinnen von Hermes, Apollon und Aphrodite und waren Töchter des Zeus  Euphrosyne, Thalia und Aglaia, was soviel wie „Die  Frohsinnige, die Blühende und die Strahlende“ bedeutet. Das Bild der drei Grazien von Raffael ist weltberühmt.

Die drei Grazien (Chariten) – Wikipedia

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Die Schaufensterpuppe von Adel Rootstein, aus der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk, mit der Nummer T9 ist Liz und kann auch alleine ohne die anderen aufgestellt werden….:

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Flickr, Jeanette, Rootstein, Liz T9

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die liegende Maddy von Adel Rootstein mit der Seriennummer T2 aus der Serie „Leisure Pleasure“

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Sie verrät sich selber, durch eine der aussergewöhnlichsten Gesten, die ein Mannequin von Adel Rootstein je eingenommen hat. Ich könnte die Maddy mit der Nummer T2 aus der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ sofort erkennen, selbst wenn sie von einen Tuch, oder von einem Kleid fast vollständig verhüllt wäre, wie auf einem Foto im Buch „Theater im Schaufenster“. Sie liegt dort in einem Bett, zugedeckt von einem Laken (Bild oben). Natürlich hilft das Spiegelbild an der Decke sie zu identifizieren, in dem auch ihr Gesicht und etwas mehr von ihrem Oberkörper zu sehen ist.

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Auf dem Foto im Originalprospekt (Bild oben) räkelt sie sich im Bikini in der Sonne an einem Swimming-Pool. Ein Freizeitvergnügen (Leisure Pleasure) liesse sich wohl kaum treffender darstellen. Vollkommen entspannt scheint Maddy in sonnenanbetender Pose das Leben zu geniessen, das kalte Getränk griffbereit. Wer würde nicht gleich sofort mit ihr tauschen wollen! Sliwka mit der Nummer T3 aus der selben Serie, scheint es rechts neben ihr genauso zu ergehen. Links im Hintergrund am weissen Tisch sitzt Louise T1, mit übereinandergeschlagenen Beinen und wartet… auf ein Date?

Flickr, Chase Connery, Maddy T2

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Flickr, Mannequins Style

Das Foto oben von Erdal, eines mir bekannten Sammlers in Deutschland, ist wirklich sehr schön und zeigt eine restaurierte, makellose Maddy T2 im Chamoisfarbton. Was aber Kollege Massimo mit den Aufnahmen von Maddy hingezaubert hat, entzündete in mir das Feuer, welche alle Fotografen beflügeln, wenn ihre Ideen und Fantasien gerade „galoppieren“…. Bravo, Bravissimo Massimo!

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Flick, Massimo, Rootstein Maddy T2

Auch Zsolt Poka, ein Sammler, hat eine wunderschöne Interpretation von der Maddy T2 publiziert:

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Flickr, Zsolt Poka, Rootstein Maddy T2

Bild unten von Chase Connery (flickr)

maddy1 | Chase Connery | Flickr

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Während die drei ersten Aufnahmen von Massimo weiter oben einen sakralen Touch besitzen, selbst wenn die Figuren fast nackt sind, haben sie etwas andächtiges an sich. Die Interpretationen in den nachfolgenden Fotos oben sind extrovertierter.

Flick, Pictosh, Rootstein, Maddy smoking

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Maddy T2 beim Fischen: sehr witzige Variante von 1976.

Blog Mannequin history, 1976, Part 1

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Katalogseiten der Serie „Leisure Pleasure, Walk & Talk“ von Adel Rootstein.

Flick, Chase Connery, Leasure Pleasure Katalogseiten

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Meine Rootstein Maddy T2 war bei meiner Vorbesitzerin vermutlich in Räumen, welche sehr hohen Temperatur-und Luftfeuchtigkeitsschwankungen unterworfen waren. Dies führt bei den Mannequins (speziell bei älteren Rootstein) zu Haarrissen in den Farben. Sie benötigt also dringend ein komplett neues Make-Up und allenfalls eine völlig neue Körperkolorierung.

Die Young Team Serie von Hindsgaul: Mannequin 8543

 

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Im Jahre 1981 lancierte Hindsgaul die drei Serien Young Look, Young Latin und Young Team. Letztgenannte Serie sollte eine Alternative zu Young Look (bzw. Young bei den jungen Männern) und Twenty 2 bilden. Auf der oben abgebildeten Katalogseite steht rechts neben dem Jungen die sehr schöne Young Team 8543, mit dem 272-Kopf. Vor einigen Jahren erwarb ich in Deutschland ein Young Team Mannequin. Der Torso ist von der Young Team 8543, die Beine von einer 8544, ein Arm ist von einer 8544, der andere vermutlich original 8543.

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Wie schon mehrmals in diesem Blog erwähnt (s. Thema Young Look), waren damals die einzelnen Teile untereinander kompatibel und konnten je nach Belieben ausgetauscht werden.

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Hindsgaul Fanseite, Liste

Meine zweite 8543:

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Meine Almax Schaufensterfigur im Glückskäferchen-Kostüm

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Einige der Sammlerinnen und Sammler von Schaufensterpuppen bekommen gleich eine Gänsehaut, wenn man das Wort „Almax“ in den Mund nimmt und man nota bene vom Hersteller der bekanntesten Mannequins aus Italien spricht. Zu Unrecht, wie ich meine, herrscht allgemein eine gewisse Abneigung dieser Figuren gegenüber, es sei denn, die Sammler stammen aus dem Land, in welchem die in Frankreich geschützte Bezeichnung „Haute Couture“ schlicht „Alta Moda“ genannt wird. Die italienischen Designer, sind nicht minder berühmt, als jene in Paris. Mailand und Rom gelten geradezu als Mekka für die kreativsten Künstler im Schneiderhandwerk. Giorgio Armani, Gianni Versage, Laura Biagiotti. Wer kennt sie nicht, die klangvollen Namen dieser Designer, welche Damen und Herren in den edelsten Zwirn hüllten. Die am weitesten verbreitete Mannequin-Marke in den späten 70er und 80er-Jahre in Italien war die „Almax“. Während Adel Rootstein in England und Hindsgaul in Dänemark bereits äusserst naturalistische Figuren auf den Markt brachten, wirkten die von „Almax“ noch ziemlich puppenhaft und etwas stiefmütterlich. Die Gesten jener aus den frühen Serien wirken verkrampft, die Proportionen waren nicht lebensecht, um nicht zu sagen etwas utopisch. Auch die technischen Aspekte waren nicht ausgereift, was sich nun rd. 40 Jahre später zeigt: ich habe einige Vintage-Puppen von „Almax“, deren Bolzen bei der Bajonettverbindung zwischen dem Torso und den Beinen rostig geworden ist, auch wenn das Mannequin nicht besonders hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt war. Zudem ist in den Handgelenken ein eingearbeitetes Stück PVC, welches den Metallgewindebolzen im Innern umschliesst. Es ist von so schlechter Qualität, dass es mit der Zeit an Festigkeit verliert und wie alter Zwieback in zum Teil winzigen Stücken herausbröckelt. Serien aus jüngerer Zeit wurden massiv nachgebessert. Dennoch gibt es einzelne Figuren, wie z.B. die „Gabriella“, die ich superschön finde. Ich werde in einem separaten Beitrag auf sie zurückkommen. Die hier abgebildete „Almax“ war eine meiner ersten Figuren in meiner Sammlung und als diese grösser wurde, erhöhten sich parallel dazu unweigerlich meine Ansprüche. Daraufhin wollte ich mich von einer meiner ersten „Almax“ wieder trennen, was mir schon etwas schwer fiel. Bei der Firma Bolli in Winterthur konnte ich sie gegen eine lachende Figur tauschen, die mir eindeutig besser gefiel. Die Vintage-„Almax“ war schwer einzukleiden und mir gingen nach einigen erfolglosen Versuchen die Ideen aus, was mir praktisch nie passiert. Knapp zwei Jahre später schlenderte ich die Steinberggasse hinunter, vorbei an den Schaufenstern der Firma Bolli. Die „Almax“ verbracht ihre bisherige Zeit im Innern des Geschäfts. Umso mehr freute ich mich, sie nun im Schaufenster zu entdecken, zwar immer noch bocksteif und etwas unnatürlich verkrampft wirkend, aber in einem sehr gelungenen Outfit: ein knallrotes Minnie-Maus-Kleid mit schwarzen Punkten darauf. Das Kostüm sollte einen Glücks-Marienkäfer darstellen, mit dem Hinweis auf viele Utensilien für die Fastnacht, die dort angeboten werden.

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Mein Almax-Mannquin stand nach meinem Tausch als Marienkäferchen im Schaufenster der Firma Bolli in Winterthur