> siehe Änderungen am Ende des Beitrages (Ergänzung)…
Seit rd. 5 Jahren gehört eine sehr seltene Schaufensterfigur von New John Nissen, die in Lizenz von der Firma Schläppi ebenfalls produziert wurde, zu meiner Sammlung und ist eine absolute Rarität. Für mich ist sie einer der Highlights während meiner Suche nach seltenen und schönen Mannequins.
Sie trägt hinten am Po sogar beide Labels gleichzeitig, dieses von New John Nissen und jenes von Schläppi (rechts), was sie noch aussergewöhnlicher und seltener macht. Bis vor etwa 1 1/2 – 2 Stunden war mir aber über Jahre hinweg nicht klar, zu welcher Serie sie gehört und ich forschte im Internet manchmal stundenlang und schickte Fotos an meine SammlerkollegInnen. Doch ausser dem approximativen Alter (ca. 1972), konnte niemand zweifelsfrei eine Zuordnung machen und es bestand die Möglichkeit, dass sie zu einer der „Junior“-Serien (Junior16) gehört. (Nachtrag vom 24.01.2019: dem ist so, siehe weiter unten. Danke Hasan!!).
Ich bin also gespannt, ob ich noch zu mehr Informationen in Bezug auf die Serie und meine Figur komme. Sie hat viele Kratzer und muss restauriert werden. Ich habe sie so gekauft.
Update, Nachtrag anfangs Januar 2019:
Ich fand in meinem Archiv ein Titelblatt eines alten New John Nissen-Katalogs mit der Überschrift „Junior16“. Auf der linken Seite ist ein Teil einer sitzenden Schaufensterfigur abgebildet, die den linken Arm gebeugt hält und die Hand zur Faust ballt, die an der Schläfe angelehnt ist. Das ist sie….
Link habe ich leider nicht mehr gefunden….
Update, Nachtrag 24. Januar 2019:
Ein absolut versierter Sammlerkollege fand in seinem Archiv noch ein Bild von diesem Mannequin und schickte mir die Aufnahme. (Meine ist die Figur am Fuss des nächsten Bildes, die DG 16A E168)….
Im Bild oben: die grosse, angeschnittene Figur rechts…
Auch meine Hindsgaul „Young look“ Nr. 8419 hat beide Arme falsch. Das wusste ich, als ich das Mannequin auf eBay kaufte. Beim Versand wurde aber das linke Bein ziemlich stark verletzt, weil die Verkäuferin nur lose Zeitungsknäuel zwischen die Teile stopfte, in der irrigen Annahme, dies schützen genügend. Die Metallplatte auf der Seite des Torsos bei der Schulterkupplung, lag neben dem Unterschenkel, in den sie mehrere tiefe Kerben hinein schlug. Das sind nicht die einzigen Schäden, die während dem Transport mit DHL und durch die völlig dilettantische Verpackungsweise der Verkäuferin entstanden. Auf dem Bild oben sind die relativ tiefen Kerben zu sehen…… Ärgerlich! Eine dünnwandige Asia-Schaufensterfigur hätte es in Stücke zerrissen. Zum Glück sind die alten Hindsgaul, Rootstein und vor allem Almax stabil gebaut. Dennoch muss man sie sehr gut verpacken und generell vorsichtig behandeln (Verpackungsanleitung demnächst auf diesem Blog!)
Sie hat ein sehr schönes Gesicht……
….und ein süsses Profil….!
Titelseite des Originalkatalogs der Serie „Young look“. Links mit den gelben Hosen ist die Nr. 8419 und rechts mit den gekreuzten Beinen und dem gelben Hut befindet sich die Nr. 8406.
Eigentlich war dieses Mannequin gar nicht zum Verkauf ausgeschrieben. Im Inserat, auf einer Internetplattform, entdeckte ich eine andere Schaufensterpuppe, für die ich mich interessierte und sich die Abholung lohnte, denn man kalkuliert ja immer auch Spesen. Ich fand, die Sache sei es wert, rd. 40 Minuten Autofahrt auf mich zu nehmen. Kurz nach der Ankunft sagte das Verkäufer-Ehepaar so ganz beiläufig, sie hätten noch eine zweite, die ich mir einmal ansehen und wenn ich wolle kaufen könne. Es ging einen Moment, bis der nette Herr mit ihr vom Dachboden zurückkehrte, wo sie jahrelang vermutlich in der Dunkelheit und ohne einen einzigen Lichtstrahl gestanden haben musste. Als er sie im Flur aufstellte, in den von draussen die Sonne herein schien, war ich über ihre weisse Kolorierung sehr erstaunt, denn anhand des Gesichtes und der Statur hatte ich sofort die Vermutung, eine „Young look“ stehe vor mir. Doch alle Figuren aus dieser Serie, welche ich inzwischen ganz gut zu kennen glaubte, waren eher bräunlich. Ein Blick zum Gesäss bestätigte hingegen gleich meinen Verdacht. Sie trug die Originalplakette, Hindsgaul Nr. 8412. Sodann war sie zweifelsfrei eine „Young look“ von 1981. Natürlich war ich sofort von diesen wunderschönen, anthrazitfarbenen, grossen Kullerauen hingerissen. Auch diese knallroten Lippen auf diesem fast weissen Teint, mit einem Hauch von Rouge an der Wange, traf mich wie ein Blitz; und wenige Minuten später war sie ebenfalls ein Teil meiner Sammlung. Ihre beiden Arme sind nicht original, passen aber, weil in dieser Zeit die Armverbindungen einheitlich und so untereinander kompatibel waren. So trägt der rechte Arm den kaum leserlichen Stempel Nr. 8796, der ursprünglich einmal einer Figur aus der Serie „Charelle“ von 1983 gehört haben muss und der linke Arm ist mit der Nr. 8809 versehen. Dieser wurde offenbar einer „La Femme“ weggenommen (s. Bild weiter unten).
Im Gegensatz zur Farbe „C“, einem sonnengebräunten Hautton, welcher inzwischen den Namen „California“ trägt, ist nach meinem aktuellen Wissen die bleiche Farbe der 8412, mit den Buchstaben „N“ und „NR“, nicht mehr verfügbar und angewandt. Heute heisst sie „NN“, bzw. „Scandinavia“.
Der linke Arm Nr. 8809 ist dem Originalarm Nr. 8412 sehr ähnlich.
Ohne Frage: mein Hindsgaul-Mannequin Nr. 8407 aus der Serie „Young look“ hat eine Restauration nötig. Ich kaufte sie trotz dem grossen Loch in der Brust und trotz vieler Lackschäden. Es ist die eigenartigste Figur aus dieser Serie und wenn das Make-Up nicht perfekt ist, sieht sie mit ihrem Grinsen eher komisch, als wirklich schön aus.
So war die selbe Figur einmal auf eBay in einem Inserat zu sehen……..
….. und so entdeckte ich sie auf flickr: von Serge O wurde sie frisch restauriert, perfekt geschminkt, mit enorm ausdrucksstarken Augen versehen. Meine 8407 hat also Potential eines Tages nach einem Make-over ein „schöner Schwan“ zu werden. So bleibt sie auch der Nachwelt als besondere Figur erhalten.
Man sieht meiner neuen „Young look“-Schaufensterfigur Nr. 8413 von Hindsgaul an, dass der Vorbesitzer ihr über Jahrzehnte Sorge getragen hat. Sie wurde ab 1981 in Dänemark angefertigt und gehört zu den schönsten Serien dieser Manufaktur. Bei meiner Nr. 8413 ist das Make-Up original, sowie die Arme und die rechte Hand, was in Bezug auf die Vollständigkeit sehr selten ist. Die linke Hand stammt von einer anderen Figur, werde ich bei Gelegenheit tauschen.
Zur Zeit gibt es von der Schaufensterpuppe Hindsgaul „Young look“ Nr. 8423 nur zwei im gesamten Internet vorkommende Figuren. Auf dem einen Bild im Originalkatalog lächelt die Figur verschmitzt vor sich hin, was offenbar durch ein Make-over beim Mannequin, das schon längere Zeit in eBay inseriert ist, durch diese Restauration und dem Make-up verloren ging.
Wie bereits in einem meiner Artikel erklärt, gehört diese Figur auch zu einer Hindsgaul-Serie, bei der die Arme unter den Figuren der gesamten Modellreihe und darüber hinaus ausgetauscht werden können. So ist es sehr selten ein Mannequin aus dieser Zeit in seine Sammlung integrieren zu können, bei der alle Teile original sind. Am linken Arm hat es eine Einbuchtung, in welche der linke Oberschenkel hinein passt. So könnte man den Eindruck haben, er sei original und gehöre zur Figur. Dieser Arm gehört aber zur Nr. 8424 (s. Katalog) und der rechte Arm vermutlich zur Nr. 8422, oder Nr. 8425.
Die Hindsgaul „Young look“ 8423 verwechselt man sehr schnell mit der sitzenden Figur aus der Hindsgaul-Serie „Twenty2“ Nr. 7115.
Meine Hindsgaul „Twenty2“, Nr. 7115, welche eine Restaurierung benötigt….
Sirenen sind Fabelwesen aus der griechischen Mythologie, die mit ihren Stimmen auf Männer betörend wirken. Sinngemäss und entsprechend unwiderstehlich finde ich die Schaufensterfiguren von Patina V, aus der Serie „Siren“ (dt. „Sirenen“), auch wenn sie nicht singen können. Die Nr. SR 11 finde ich ganz speziell schön in ihrer Haltung, die ein wenig an jene einer Raubkatze erinnert.
In den Kommentaren zum Post dieses Bildes vom Sammler „John“ überschlagen sich die von Verzückung getränkten Äusserungen: „Absolutely gorgeous!“; „She is amazing“; She ist breathtaking“.
Zunächst wusste ich nicht, von welchem Hersteller das Mannequin war, als ich es zum ersten Mal in einem Zürcher Brockenhaus verkehrt herum aufgehängt sah. Natürlich konnte mir das Personal keine Auskunft geben, weil sie sich in dem Thema überhaupt nicht auskannten. Ich musste sie haben, das stand fest; und wenig später war sie bereits auf dem Weg in ihr neues Heim und wurde „untersucht“. Die Nummer SX-/ SY-19, die am Po eingraviert ist, kannte ich von älteren Jung-Figuren her, sowie die Abschlussplatte bei den Beinen aus Holz, in dem der Bajonettverbindungsbolzen montiert ist..
Die Armverbindung war aber irritierend, weil sie keine Vierkantsteckverbindung ist, sondern auch ein Bajonettverschluss, was vom Prinzip her gegen eine Jung-Figur sprach. Ich schickte Fotos an Sammlerkollegen. Einer war sich sicher, es handle sich um eine Patina V aus einer Sonderserie mit Holzplatte., aber die Nummer fand er irritierend, so wie ich auch.
Da diese Figuren extrem selten sind, gestalteten sich die Recherchen auch entsprechend schwierig. Inzwischen ist klar, dass es sich um eine Jung-Figur handelt, wie von mir zu Anfang vermutet, mit der Nr. SX-19 (die X steht immer für den Torso und die Y für die Beine). Sie ist aber täuschend ähnlich zur Patina V, „Siren“ Nr. SR 11, einfach verkehrt herum, mit dem Kopf nach links schauend und mit dem rechten Knie stärker gebeugt, sodass das rechte Bein entsprechend weiter nach vorne ausgerichtet ist, als das Linke. Beim genaueren Hinsehen entdeckt man, wie bei der Patina V die Differenz grösser ist, also die Fusssohle des linken Beins auf der selben Höhe ist, wie das Knie des rechten Beins. Ich finde beide fantastisch!
Die beiden oberen Bilder zeigen eine Interpretation der Jung-Figur SX-19 bei „San Vision – Mannequins.de.
Die Figur ist verkauft und kein direkter Link mehr verfügbar, deshalb hier der Link generell zur Webseite:
Bei den Fotos einer SR 11 bei Sanvision sieht man es deutlich: bei der Patina V lässt sich das eine Bein nicht vom Oberkörper trennen, wie bei der Jung-Figur SX-19. Die Patina V wurde komplett neu koloriert und bekam ein neues Make-Up. Dies Interpretation finde ich unglaublich schön. Die Latina mit sonnengebräunter Haut, sinnlichem Mund und Katzenaugen erinnert mich etwas an Ornella Muti in jungen Jahren:
Zu den europäischen Herstellern von Mannequins, gesellte sich 1987 eine Marke aus den USA namens „Patina V“. Sie war ein Schwesterunternehmen der etwas älteren Firma aus Paris, der französischen Manufaktur COFRAD.
Mit etwas Erfahrung erkennt das geübte Auge sofort den Unterschied zu Rootstein und Hindsgaul, oder anderen Labels. Sie haben einen eigenen, feinen Stil, sind sehr schön verarbeitet und bei Sammlern sehr beliebt. Ich habe mir vor ein paar Jahren eine NO2 aus der Serie „Noblesse oblige“ von Patina V erworben, die einen speziell verträumten Blick besitzt, mit einem sehr schön geschnittenen Engelsgesicht. „Adel verpflichtet“ sagt man (franz.: „Noblesse oblige“), weshalb ich ihr dieses royale Kleid anzog, das raffiniert geschnitten ist, mit dem neckischen Neckholder und der Bordüre mit Strass besetzt. Edel sieht sie aus, die Paola. Im Originalkatalog finde ich die Bilder etwas zu eintönig:
Auf der Webseite „schau-ein-fenster“ von einem Sammler, entdeckt man eine sehr schöne Interpretation der Figur Patina V, „Noblesse oblige“, Nr. NO2, vermutlich mit einem Victoria 2-Kopf.
Auch sehr schön! Vermutlich stammt dieses Bild von der Paola noch aus einer Zeit, bevor man ihr ein neues Make-Up und gemalte Brustwarzen verpasste. Ich kaufte sie nach dem Make-over dem Vorbesitzer ab.
Die Einen schreiben „Twenty2“, wieder andere „Twenty two“; ich bevorzuge die originale Schreibweise „Twenty2“, wenn damit die wunderschöne Mannequinserie von Hindsgaul aus dem Jahre 1972 gemeint ist:
Während im selben Produktionsjahr die Serien „Maxime“ und „Gazelle“ entstanden, die eher Frauen über Dreissig verkörperten, wollte man dem Trend anfangs der 70er-Jahre nachkommen und das junge Publikum ansprechen, bei denen Freizeit, Sport, Spiel und Spass im Vordergrund standen. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwandlung, welche die Popkultur der 60er-Jahre mit sich brachten, begann sie sich im Grunde erst anfangs der 70er-Jahre zu etablieren und sich verbreitet ins Bewusstsein des Volkes (lat. „populus“, woraus „Pop“ abgeleitet ist) einzugraben. Dem Wesen nach wurden den bis Mitte der 60er-Jahre noch gültigen, konservativen Werten durch die neue Befreiungsbewegung eine deutliche Absage erteilt. Die Rolle der Frau bekam eine neue Definition und im Zuge der Emanzipationsbestrebungen wurde sie auch zunehmend selbst bestimmt. Durch die sexuelle Revolution, welche diese Zeit prägte, keimten parallel dazu neue Ideologien auf, die vom Durchbrechen herrschender Konventionen motiviert waren. Dazu gehörten vor allem Offenheit und Toleranz innerhalb demokratischer Strukturen, aber auch Trends, in denen es um ein Zeitempfinden ging. Popkultur ist demnach ein Begriff, der sich auf ein jeweiliges Gefühl der breiten Gesellschaft innerhalb der Grenzen industrialisierter Staaten bezieht, weshalb sie auch international und grenzüberschreitend in vielfältiger Hinsicht ist. Vergleicht man die Posen und die Gestik der Mannequins aus den früheren Serien mit denen der „Twenty2“ von Hindsgaul, sind grosse Unterschiede erkennbar. In der Serie „On the seaways“ von 1968 gibt es zwar auch schon eine lachende Figur, aber diese darf als Vorläuferin der darauffolgenden Entwicklung gesehen werden, die leider nicht lange anhielt. Viele der „Twenty2“-Schaufensterfiguren schmunzeln, oder lachen, wirken ungehemmt, fröhlich und aufgeschlossen. Das macht sie auch für Sammler sehr beliebt. Frühere Modelle präsentierten sich eher zurückhaltend, in einer statischen Pose verharrend. Die Figuren von „Twenty2“ sind (wie bei der „Gazelle“) Momentaufnahmen, zum Teil während einer Bewegung. Sie verkörpern den Zeitgeist des Aufbruchs in eine der spannendsten Epochen der Menschheit, in welcher der Glaube an eine Zukunft ohne soziale und technische Schranken vorherrschte, befreit von Konventionen, unbegrenzt.
Im Mannequinkatalog der Serie „Twenty2“ von 1972 ist eine Szene in einem Eisstadion nachgestellt, wo Eishockeyspieler als lebende Menschen zwei Schaufensterfiguren mit den Seriennummern 7106 und 7114 halten. Das gab es in vergleichbarer Weise bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Situation wirkt sehr dynamisch. Hinter der Bande sind Zuschauerinnen und Zuschauer, u.a. das Mannequin mit der Seriennummer 7109, die ich kürzlich in einem Inserat entdeckte und in meine Sammlung integrieren konnte.
Sie lächelt und blickt über ihre linke Schulter, während sie aufrecht steht und das rechte Bein etwas angewinkelt ist. Die Beinstellung ist mit der Figur Nr. 7107, 7108 und 7110 identisch. Nur die Stellung der Arme, die Ausrichtung des Kopfes und der Ausdruck im Gesicht differieren. Wie bereits im Artikel über die Serie „On the seaways“ erwähnt, sind in dieser Periode der Herstellung von Schaufensterfiguren bei Hindsgaul, die einzelnen Teile untereinander kompatibel gewesen, weshalb manchmal von Dekorateuren diese beliebig vertauscht wurden. Es ist aus diesem Grund sehr schwierig, Mannequins mit den vollständigen Originalteilen zu finden, wie man an meinem sehen kann. Für die Aufnahmen wählte ich diese Armstellung, obwohl ich zwei unterschiedliche Sätze mit der Lieferung bekam, bei denen der linke, angewinkelte Arm dabei ist. Für die Fotos fand ich aber diese Variante schöner:
Meine Hindsgaul „Twenty2“, aus dem Jahr 1972, mit der Seriennummer 7109
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste……..“ Klar, sie ist wunderschön.
Tolles Kleid, tolle Frau!
Sehr sinnlich und sexy: „Schneewittchen“ mit rosa Satin-Nachthemd….
Das Mannequin mit der Seriennummer 7115 habe ich ebenfalls in meiner Sammlung, aber sie ist in einem Zustand (so gekauft), bei dem ein Make-Over ratsam ist.
Die Mannequins 7111 und 7115 sind auch im Originalkatalog sehr sinnlich und sexy abgebildet. Ich habe mir von einem Sammler sagen lassen, dass die Serienbezeichnung „Twenty2“ eine Herleitung aus dem Alter des Zielpublikums ist: Zweiundzwanzig Jahre alt. Man wollte die dynamischen Twens ansprechen.
Bei diesem Prospektbild (oben) sind die Figuren seitenverkehrt abgebildet!
Meine Hindsgaul „Twenty2“, Nr. 7115, welche eine Restaurierung benötigt….
Was ich an meiner sitzenden Hindsgaul „Twenty2“ so speziell finde, ist ihr feines, verschmitztes Lächeln, das ich gerne mit demjenigen von Leonardo da Vinci’s „Mona Lisa“ vergleiche. Dieses hat den geheimnisvollen Zauber in sich, welcher diese Figur umgibt. Hintersinnig lächelnd, scheint sie etwas zu wissen, oder zu ahnen, was sie aber nicht preisgeben will. Deshalb finde ich, bei einem Make-over müsste darauf geachtet werden, diese Individualität und Eigentümlichkeit im Gesichtsausdruck unbedingt zu bewahren, die vergleichbar auch bei der Figur 7111 zu erkennen ist. Mona Lisa’s Lächeln ist legendär und weltberühmt. Jenes von der Hindsgaul „Twenty2“, mit der Seriennummer 7115, ebenso unergründlich. Im Katalog sitzt sie paarweise links neben der männlichen Schaufensterfigur 758 und sie blickt in seine Richtung, scheint ihre Aufmerksamkeit ihm zu widmen. Hört sie zu? Was denkt sie?
Die arrangierten Szenen im Katalog von 1972 widerspiegeln das Gefühl: „Mir macht das Leben Spass, ich bin glücklich.“
Was könnte noch besser den Zeitgeist der ausklingenden 60er-, an der Schwelle der 70er-Jahre wiedergeben, als der Kultfilm „Easy rider“ mit Peter Fonda und Dennis Hopper? Hindsgaul’s Serie „Twenty2“ trifft genau die Lebensanschauung, mit den herrschenden Konventionen zu brechen, in der Motorradszene im Katalog von 1972 (s. unten). „Born to be wild.“ sang die Popgruppe „Steppenwolf“ im Film.
Motorrad fahren wurde zum Freizeitspass und dieses Vergnügen nannte man „Sport“, was auch im Begriff „Sportflugzeug“, also zum Spass mit dem Kleinflugzeug am Himmel kreisen, gemeint ist. Die Interpretation von Hindsgaul, mit „Twenty2“-Mannequins:
Starauftritt der Hindsgaul-Mannequins aus der Serie „Twenty2“ mit lebenden Menschen, beim Fototermin im Studio. Die absolute Trendfarbe anfangs der 70er-Jahre war orange.
Eine sehr schöne, lachende „Twenty2“, neu restauriert, besitzt der Sammlerkollege Serge:
Der nachfolgende Text, den ich vor einigen Jahren im März 2018 in diesem Artikel hier veröffentlichte, wurde leicht angepasst und anhand meiner neusten Kenntnisse entsprechend abgeändert. Das Herstellungsjahr muss (nicht wie bis anhin mit 1968 angenommen) 1972 gewesen sein (16.04.2022).
Die Schaufensterfigur aus der Serie „On the seaways“ von Hindsgaul (1972), welche die Nummer 8003 trägt, finde ich eindeutig das schönste Mannequin dieser Modellreihe. Die Sammlerin Jeanette hat eine 8003, komplett restauriert. Ganz tolle Figur! (Link finde ich leider nicht mehr)
„From stone to a lady“ Vom Stein zu einer Dame, nennt der Besitzer dieses Mannequins von „Dolls Village“ sein Make-over-, bzw. Umbauprojekt. Er restaurierte eine Nr. 8003 auf beeindruckende Weise, indem er u.a. ihr noch echt wirkende Augen einsetzte.
„From stone to a stewardess“ nannte er dann sein Projekt, als er fertig war.